Cover_Bitterkaltes Land_Thumb300_zeigt Apfelblüte und im Hintergrund einen Leuchtturm

Bitterkaltes Land (Rezension)

4 von 5 Sternen

Seemann, Regine | Gmeiner-Verlag | 320 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 14. Februar 2024 | ISBN 978-3839205617 |
Serie: Kommissarinnen Brandes und Kurtoglu | Band 5 | Krimi aus dem Alten Land, Kriminalroman, Regional-Krimi

 

Werbung/ Rezension:  „Bitterkaltes Land“ von Regine Seemann hat mir die Autorin selbst für eine Rezension zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

„Bitterkaltes Land“ ist bereits am 14.02.2024 im Gmeiner-Verlag erschienen.

Rezension-to-go:  „Bitterkaltes Land“ ist ein gut recherchierter und gefühlvoller und damit lesenswerter Regional-Krimi, für den ich vier Sterne vergebe!

Aktuelles Geschehen im Alten Land

Die Hamburger Kommissarinnen Banu Kurtoğlu und Stella Brandes sind auf dem Heimweg von der Hochzeitsfeier ihres Chefs. Sie sehen, dass im Wald eine Hütte brennt und gehen der Sache auf den Grund. Doch für das Opfer, die Journalistin Viktoria Beck, kommt jede Hilfe zu spät.

Schnell fällt der Verdacht auf Viktoria Becks Ex-Mann, doch dass er der Täter ist, wäre viel zu banal. Zudem gibt es in der Gegend noch eine merkwürdige Familie, die behauptet, von Dämonen heimgesucht zu werden.

So viele verdächtige Vorkommnisse im beschaulichen Alten Land? Das kann kein Zufall sein, weswegen das Team verzweifelt nach einem Zusammenhang sucht …

Cover und Schreibstil:

Das Cover des Buches ist wunderschön und gut gewählt. Im Vordergrund sieht man eine Apfelblüte und im Hintergrund (etwas verschwommen) einen Leuchtturm und einen knatzeblauen Himmel mit ein paar Schleierwolken.

Der Titel des Buches ist ein gelungenes Wortspiel und ebenfalls passend.

Der Schreibstil der Autorin Regine Seemann ist flüssig zu lesen, wenn man sich ein wenig eingelesen hat. Durch die schöne, bildhafte Sprache, die die Autorin verwendet, kann man sich die Landschaft, die Stimmung und die verschiedenen ProtagonistInnen bestens vorstellen.

Eigentlich finde ich die einzelnen Kapitel ein wenig zu lang, aber da immer ein Kapitel pro Tag verwendet wird, macht es Sinn. Auch der Humor (vor allem in den zahlreichen Dialogen) kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Dadurch wird die zugrundeliegende ernste Thematik des Buches ein wenig aufgelockert.

Der vorliegende Band ist bereits der fünfte Fall für die Hamburger Ermittlerinnen Banu Kurtoğlu und Stella Brandes. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, kam ich gut in das Buch hinein.

Fazit und Leseempfehlung:

Dieser Krimi spielt in einer der schönsten Gegenden Deutschlands: dem Alten Land. Dies macht sich die Autorin zunutze, indem sie an vielen Stellen im Buch Beschreibungen der Landschaft und der Menschen im Alten Land einstreut.

Die Geschichte im Buch hat einen wahren historischen Bezug (ZwangsarbeiterInnen im 2. Weltkrieg – ein ernstes Thema), was dem Buch einen nicht immer angenehmen Tiefgang verleiht.

Zum historischen Bezug findet man interessante Ausführungen der Autorin im Nachwort zum Buch. Leider wird dieser Tiefgang meiner Meinung nach ein wenig durch den ganzen Hexenspuk, der in diesem Buch gleichfalls eine wichtige Rolle spielt, nivelliert.

Das Buch startet ziemlich rasant mit dem Auffinden der Leiche und der damit einhergehenden Aufregung. Die sich anschließenden Ermittlungen ziehen sich jedoch hin, und auch wenn die Fragestellungen der Ermittelnden (meist) zielführend sind, hätte man das Ganze meiner Meinung nach noch ein wenig spannender und kürzer gestalten können.

Grundsätzlich ist die Handlung aber interessant, auch oder gerade aufgrund des bereits beschriebenen ernsten historischen Hintergrunds.

Ein wenig enervierend fand ich leider das ständige Herumreiten auf den privaten Problemen der Ermittelnden. Grundsätzlich ist es natürlich gerade für einen Regionalkrimi wichtig, dass die Ermittelnden auch ein plausibles Privatleben haben und damit möglichst authentisch rüberkommen, aber in „Bitterkaltes Land“ wurde dieser eigentlich positive Aspekt ein wenig überstrapaziert. Dies natürlich auch in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier tatsächlich nicht um den ersten Fall aus dieser Krimireihe handelt.

Im Ergebnis ist dieses Buch für mich jedoch ein literarischer Underdog, denn es steckt viel mehr dahinter, als es zunächst den Anschein hat. Wenn auch nur einige Gegebenheiten darin tatsächlich einen wahren Hintergrund haben, ist die Geschichte wirklich erschreckend. Umso wichtiger ist es, dass solche Themen in der Gegenwartsliteratur aufgearbeitet werden.

Ich vergebe für „Bitterkaltes Land“ vier Sterne und empfehle das Buch allen, die Regional-Krimis mit einem ernsten geschichtlichen Hintergrund mögen.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Diese Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon und Lovely Books veröffentlicht.

 

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