Cover_Der letzte Ouzo_Thumb300_zeigt typisch griechische Küste und im Vordergrund eine Flasche Ouzo

Der letzte Ouzo (Rezension)

4 von 5 Sternen

Feilitzsch von, Hanna | Feilitzsch-Verlag | 621 Seiten | eBook
Erschienen : 15. November 2023 | ASIN ‎ B0CLGL2LXS |
Griechenland-Krimi

 

Werbung/ Rezension:  „Der letzte Ouzo “ von Hanna von Feilitzsch hat mir die Autorin als kostenloses Rezensionsexemplar für eine Leserunde bei Lovely Books  zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!  Die kostenfreie Überlassung des Buches hat natürlich keine Auswirkungen auf meine persönliche Meinung.

Rezension-to-go: Gut zu lesender Griechenland-Krimi vor einer atemberaubenden Kulisse! 4 Sterne!

Der Maulwurf

Officer Christína Strátou, eine Kommissarin mit griechischen Wurzeln, war seit zehn Jahren nicht mehr aktiv im Polizeidienst tätig. Nun tritt sie ihren Dienst auf der griechischen Kykladeninsel Páros an, während ihr Ehemann Nikós für eine Weile in Dubai arbeiten wird.

Christína zieht in ein Haus, das ihrer Familie gehört, und in dem sie als Kind viel Zeit verbracht hat. Und obwohl sie den Polizeidienst mit gemischten Gefühlen antritt, freut sie sich auch auf ihre Zeit auf der Insel. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft findet Christína eine weibliche Leiche. Irgendetwas stimmt auf der schönen Insel nicht, es ist auch von einem Maulwurf im Polizeirevier die Rede, und noch dazu hat Christína die ganze Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden.

Für das Team ist schnell der Ehemann der Toten der Täter, zumal Dragos sich auch merkwürdig verhält, aber Christína hat kein gutes Gefühl dabei … Und dann gibt es da auch noch die Verbindung zu einem Cold Case.

Cover und Schreibstil:

Auf dem Cover des Buches ist eine typisch griechische Szenerie zu sehen. Das Coverbild würde kitschig wirken, wenn die Farben nicht so düster gewählt wären.

Die Autorin Hanna von Feilitzsch verfügt über einen besonderen Schreibstil, den ich mag. Die Geschichte wird überwiegend flüssig erzählt, und dadurch, dass die meisten Sätze recht kurz sind, wird zusätzlich Spannung aufgebaut. Alle Kapitelüberschriften sind auf Griechisch geschrieben, und die Übersetzung ins Deutsche erfolgt stets im ersten Absatz jedes Kapitels. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus zwei Perspektiven erzählt. Neben der Hauptgeschichte kommt auch immer wieder die Person, von der sich Christína fortwährend beobachtet fühlt, zu Wort. Im Buch gibt es viele Beschreibungen der Landschaft und der Kultur auf Páros, zu Land und Leuten, wodurch es nach meinem Empfinden ein paar Längen gibt. Man merkt jedoch, wie sehr die Autorin diese Insel liebt, hierzu findet man übrigens auch ein paar Erklärungen im emotional geschriebenen Nachwort zum Buch.

Fazit:

Um es vorwegzunehmen: Ich habe diesen Krimi sehr gerne gelesen und bis zum Ende mitgefiebert, wie das Ganze ausgeht.

Leider kommen einige Passagen in diesem Buch sehr konstruiert daher, was dem Buch nicht guttut. Es wird zum Beispiel viel Gewese um Christínas Ehemann gemacht, der aber im Endeffekt keine allzu große Rolle für den Fortgang der Handlung spielt. Noch dazu ist es nicht realistisch, dass jemand alle zwei Wochen von Dubai nach Parós fliegt. Und, leider:  Das eigentlich sehr spannende Ende war in gewissem Maße für mich auch nicht glaubwürdig. Christínas Rolle und auch ihr Start in dem kleinen Polizeirevier auf Parós ist leider sehr klischeebehaftet. „Die Neue“ hat es schwer, sich zu integrieren, dann noch eine Frau, noch dazu eine Frau, die eine Zeitlang in Deutschland gelebt hat. Diese ganze Thematik hätte der Krimi meiner Meinung nach nicht gebraucht. Schade!

Christína ist eine starke Hauptfigur, mit der ich persönlich jedoch nicht allzu gut klarkam. Was ich an Christína mochte, ist ihre Hartnäckigkeit beim Ermitteln, sie begibt sich dabei richtig in Gefahr, und dass sie nicht immer alles glaubt, was sie glauben soll. Alles in allem ist Christína eine außergewöhnliche Ermittlerin, nichts von der Stange.

Viele der anderen Figuren im Buch wurden leider nicht ausführlich genug ausgearbeitet, so zum Beispiel auch Georgie, die Schmuckdesignerin. Überzeugend fand ich aber alles, was mit der heimlichen Beobachterin zusammenhängt. Man kann sich sowohl in die heimliche Beobachterin als auch in Christína, die sich beobachtet fühlt, hineinversetzen.

Das Ende des Buches, die Auflösung des Falles, war rasant und spannend, wenn auch, wie bereits erwähnt, ein wenig zu konstruiert.

Leseempfehlung:

Eine eher schwierige Bewertung, was nun? Ich würde auf jeden Fall gerne den nächsten Fall mit Christína lesen, allein schon deswegen, weil ich die Stimmung auf der Insel mag, und vielleicht werde ich ja doch noch warm mit dieser ungewöhnlichen Kommissarin.

Ich vergebe für „Der letzte Ouzo“ trotz meiner Kritik vier Sterne. Es ist auf jeden Fall ein Krimi, der sich von der Masse abhebt.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Diese Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon und Lovely Books veröffentlicht

 

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