Cover_Die Tote im Stadl_Thumb300_zeigt verschneite Bergwelt, im Vordergrund ein Schattenbild einer Hand mit Messer

Die Tote im Stadl (Rezension)

4 von 5 Sternen

Maiwald, Stefan | Servus Verlag | 270 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 21. Februar 2021 | ISBN 978-3710402395 | 2. Auflage
Serie: Ein Bad Kleinkirchheim-Krimi | Band 1 | Alpen-Krimi, Bad Kleinkirchheim-Krimi

 

Nix mit Bergidylle in Bad Kleinkirchheim

Kurz vor dem heißersehnten Saisonstart im Kärntner Skiort Bad Kleinkirchheim geschieht ein Mord. „Die Tote im Stadl“ ist Swetlana Kastelic, eine junge Frau, die als Angestellte in einem der Hotels vor Ort arbeitete. Der Tatort ist ein sogenanntes Stadl, eine Hütte abseits der Skipiste. Weil der eigentlich zuständige Ermittler verletzt im Krankenhaus liegt, springt Wendelin Kerschbaumer, Chefinspektor bei der der Landespolizeidirektion Wien, ein. Kerschbaumer ist  frisch geschieden und abnehmwillig, und er macht gerade zufälliger Weise Urlaub in Bad Kleinkirchheim. Sehr schnell ist klar, dass in dem beschaulichen Kurort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Es geht um geplante Hotels, und wer davon profitieren will. Und die Beteiligten sind in jeder Hinsicht skrupel- und gnadenlos:

„Zu viel Geld. Das verdreht den Leuten den Kopf.“ (S. 172)

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Die Tote im Stadl“ kommt auf den ersten Blick recht schlecht daher. Im Wesentlichen ist eine verschneite Bergwelt in Schwarzweiß zu sehen. Allerdings sieht man im Vordergrund des Coverbildes das Schattenbild einer Hand, die ein Messer hält, sowie einen knallroten Kussmund. Ohne zu viel von der Handlung verraten zu wollen: das Cover passt ganz hervorragend zum Inhalt des Buches! Der blaue Buchschnitt verleiht dem Buch ein wertiges Aussehen.

Der Autor Stefan Maiwald hat einen gefälligen, flüssigen Schreibstil. Man merkt, wie gut er sich mit den örtlichen Gegebenheiten auskennt. Dieses Wissen baut er in vielen Passagen des Buches ein, was man mögen muss. Alle, die nicht genug kriegen können, finden am Ende des Buches eine Liste der Restaurants, in denen Kerschbaumer im Laufe seiner Ermittlungen eingekehrt ist, „eine kulinarische Tatortbegehung.“

Die einzelnen Kapitel in „Die Tote im Stadl“ haben eine angenehme Länge, zu Beginn jedes Kapitels gibt es einen Wetter- und Pistenbericht, was mich beim Lesen regelmäßig zum Schmunzeln gebracht hat. Aber auch sonst kommt der Humor in „Die Tote im Stadl“ nicht zu kurz, zum Beispiel in den verschiedenen Besprechungen des Ermittlungsteams, was mir gut gefallen hat.

Fazit:

Ich bin ein großer Fan von Alpen-Krimis, und fühlte mich von „Die Tote im Stadl“ durchweg gut unterhalten.

Wendelin Kerschbaumer ist ein sympathischer, wenn auch ein wenig grantiger Ermittler, der mit seiner Wiener Art mit der örtlichen Polizei klarkommen muss und sich dabei manchmal auch ein wenig verloren vorkommt:

„Wiens Straßen waren so weit entfernt wie eine andere Galaxie hinter einem schwarzen Loch.“ (S. 21)

Zwei Dinge muss man allerdings beim Lesen von „Die Tote im Stadl“ tolerieren können: zum einen wird gefühlt ständig Reklame für Bad Kleinkirchheim gemacht, zum anderen ist am Ende dann doch einiges irgendwie ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. So wird zum Beispiel im wahren Leben ein nicht zuständiger Kommissar nicht einfach zu Rate gezogen, nur weil er gerade zufällig vor Ort ist.

Allgegenwärtig ist das leidige Abnehm-Thema Kerschbaumers. Dieses ständige Lamentieren über seine Diätvorsätze hat mich am Ende beim Lesen ziemlich genervt, ehrlich gesagt, aber ich wurde durch eine gelungene Fallauflösung entschädigt, und ich freue mich nun schon auf weitere Fälle mit diesem charismatischen Ermittler.

Leseempfehlung:

Dieser Alpen-Krimi bzw. Bad Kleinkirchheim-Krimi ist das gelungene Debüt einer neuen Krimireihe mit Chefinspektor Wendelin Kerschbaumer. Ich empfehle „Die Tote im Stadl“ allen Alpen-Krimi-Fans und allen, die Regional-Krimis mögen. 4 Sterne von mir!

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

„Die Tote im Stadl“ ist beim Servus Verlag erschienen.

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon und bei Wasliestdu veröffentlicht.

 

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