
Dolce Vita mortale (Rezension)
Kärsting, Marie | Piper Spannungsvoll | 257 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 27. Februar 2025 | ASIN B0CYKN9GPW | 1. Auflage
Cosy-Crime
Werbung/ Rezension: „Dolce Vita mortale“ von Marie Kärsting hat mir Piper Spannungsvoll als kostenloses Rezensionsexemplar (eBook) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Die kostenfreie Überlassung des Buches hat keine Auswirkungen auf meine persönliche Meinung.
Rezension-to-go: Unterhaltsamer Regionalkrimi mit Toskana-Flair, lesenswert!
On tour in der Toskana
Antonia erbt von ihrer verstorbenen Freundin Christine eine Busreise in die Toskana. Wie bei Reisen dieser Art üblich, setzt sich die Reisegruppe überwiegend aus Senior*innen zusammen und Antonia fühlt sich nicht ganz wohl in dieser Gruppe.
Bereits kurz nach der Ankunft in Italien wird die Reiseleiterin der Gruppe tot im Pool aufgefunden …
Cover und Schreibstil:
Auf dem Cover von „Dolce Vita mortale“ ist ein für die Toskana typisches Landschaftsbild zu sehen. Im Vordergrund sieht man viele ältere, an einen Hang gebaute Häuser in einem hellen Apricot und mit roten Ziegeldächern, im Hintergrund malerische Hügel und Zypressen. In der Mitte des Covers prangt die Italien-Flagge. Es ist ein zum Genre passendes Cover, und auch den Titel finde ich hervorragend gewählt.
Marie Kärstings Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Man merkt, wie viel Herzblut in dem Geschriebenen steckt. Die einzelnen Kapitel hätten gern ein wenig kürzer sein dürfen.
Fazit und Leseempfehlung:
„Dolce Vita mortale“ ist ein klassischer Cosy Crime-Fall. Die Handlung spielt überwiegend in der schönen Toskana. Die zahlreichen Landschaftsbeschreibungen werden geschickt, auf keinen Fall aufdringlich, immer mal wieder eingestreut. Hier ein gelungenes Beispiel:
„Da waren Palmen! Echte Palmen mit Wedeln und allem. Die Fußgängerzone, in die sie einen Blick warf, war filmreif. Mit Marmor verkleidete Gebäude, antik wirkende Säulen, üppige Blumenbeete, perfekt gestutzter Rasen – Antonia wusste nicht, wohin sie zuerst schauen sollte.“ (eBook, S. 57)
Wie bei einem Krimi dieser Art zu erwarten, kommt es zu einem Mord: Die Reiseleiterin Tanja wird tot im Pool aufgefunden – ausgerechnet von Antonia, der Hauptprotagonistin. Aber nicht nur dies: Einige Mitglieder der Reisegruppe vermissen Schmuck. Die italienische Polizei ermittelt auf Hochtouren. Insbesondere Carabiniere Frederico lässt nicht locker. Es gibt viele Verdächtige, und noch dazu möchten viele von ihnen nichts lieber, als den Ort des Verbrechens schnellstmöglich verlassen.
Auch wenn sie eine ganz persönliche Heldinnenreise durchlebt, hat mich die Hautprotagonistin Antonia leider nicht richtig berührt. Auch nach vielen Seiten bin ich nicht mit ihr richtig warm geworden. Antonia hat zudem einen ganzen Strauß an Eigenheiten an sich (Vegetarierin, Allergikerin, depressiv, hat Selbstmitleid, …), was mir persönlich dann doch too much wurde. Auch die Geschichte mit ihrer Freundin Christine, die im Buch immer wieder aufflammt, war für mich leider nicht ganz schlüssig. Auf der anderen Seite gibt es im Buch aber auch eine Vielzahl gelungener Personenbeschreibungen, mitunter ein wenig klischeehaft, das schon, aber dennoch witzig und authentisch.
Abgesehen von den polizeilichen Ermittlungen, ermittelt aber auch Antonia zusammen mit einigen älteren Damen aus der Reisegruppe. Diesen Teil der Ermittlungen fand ich bei Weitem spannender als die polizeilichen Ermittlungen, auch wenn ich das Recruiting für die private Ermittlungsgruppe ein wenig eigenwillig und leider auch nicht realistisch genug fand.
Die Auflösung des Falls war überraschend und konnte mich überzeugen.
„Die Dolce Vita war ein zweischneidiges Schwert.“ (eBook, S. 394)
Ich vergebe für „Dolce Vita mortale“ vier Sterne und empfehle dieses Buch sehr dringend allen Cosy Crime-Fans.
Die Dauerleserin