
Frau Morgenstern und das Böse (Rezension)
Huwyler, Marcel | Grafit Verlag | 352 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 23. September 2019 | ISBN 978-3894256289 | 1. Auflage
Serie: Frau Morgenstern | Band 1 | Kriminalroman
„Frau Morgenstern und das Böse“ von Marcel Huwyler ist bereits am 23.09.2019 im Grafit Verlag u.a. als Taschenbuch erschienen.
Rezension-to-go: „Frau Morgenstern und das Böse“ ist ein skurriler und unterhaltsamer Kriminalroman, für den ich gern fünf Sterne vergebe!
In die Falle getappt: Frau Morgensterns erster Fall
Die pensionierte Lehrerin Violetta Morgenstern wird bei einer Straftat beobachtet und vom sogenannten Killer-Ministerium „Tell“ kontaktiert. Wenn sie für die geheime Schweizer Organisation einen Auftragsmord übernimmt, wird sie für ihre andere Tat nicht belangt:
„Frau Morgenstern, reden wie über Ihre Qualitäten als Mörderin.“ (Taschenbuch, S. 36)
Das Angebot klingt verlockend und schon steckt Frau Morgenstern mittendrin. Doch dann wird das Ganze fast eine Nummer zu groß für sie …
Cover und Schreibstil:
Auf dem Cover von „Frau Morgenstern und das Böse“ sieht man eine schlanke Frau mit nicht bestimmbarem Alter in einem schwarzen Kleid und mit einem großen Hut. Über dem Arm trägt sie eine riesige Handtasche, auf der „Kriminalroman“ steht. Es ist ein ungewöhnliches Cover, das zum Buchinhalt, aber auch zu den Covern der anderen Bände dieser Serie passt.
Der Schweizer Autor Marcel Huwyler hat sich mit Frau Morgenstern eine ganz besondere Figur ausgedacht, was sich auch auf den Schreibstil auswirkt: Man muss beim Lesen mit Frau Morgensterns teilweise vulgären Ausdrucksweise, die hier gnadenlos verschriftlicht wird, klarkommen. Wie der Autor mit der Sprache spielt, zeigt sich aber auch in seiner kreativen Art und Weise, Farben zu beschreiben.
Ich habe vor diesem ersten Band der Reihe leider zuerst den gerade erschienenen fünften Band gelesen. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, erst „Frau Morgenstern und das Böse“ zu lesen. Damit hätte ich umFrau Morgensterns Rekrutierung für das „Tell-Ministerium“ und ihre Beziehung zu Miguel von vorneherein besser verstanden. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass man sehr gut auch jeden Band der Serie lesen kann, ohne die anderen Bände zu kennen.
Fazit und Leseempfehlung:
Ich habe „Frau Morgenstern und das Böse“ sehr gern gelesen. Für mich ist Violetta Morgenstern ein moderne Miss Marple.
Wie bereits erwähnt hat sich der Autor mit der Entwicklung dieser Figur viel Mühe gegeben, und dies ist ihm meiner Meinung nach auch gelungen. Man kann sich nach der Lektüre des Buches gut vorstellen, wie Frau Morgenstern redet und agiert und man muss sie auch nicht mögen, um bestens unterhalten zu werden. Im Buch gibt es herrliche Szenen wie zum Beispiel diese:
„Schließlich hob Violetta den Kopf. Sie formte ihre rechte und linke Hand zu einer Pistole, zielte auf jeden der Männer und drückte dann theatralisch ab. „Und wann legen wir los?“ (Taschenbuch, S. 62)
Was ich Frau Morgenstern weiterhin nicht mag, ist ihr ein wenig übertriebener Hang zur Selbstjustiz, auch wenn ihre Bestrafungsmethoden teilweise recht originell sind. Dennoch mag die Ausdrucksweise des Autors, vor allem seinen schwarzen Humor, weswegen es für mich definitiv nicht das letzte Buch, das ich aus dieser Serie gelesen habe, war.
Ich vergebe für „Frau Morgenstern und das Böse“ fünf Sterne und empfehle das Buch allen Fans dieser besonderen Krimiserie sowie allen, die eher skurrile Kriminalfälle mit noch skurrileren Protagonist*innen mögen.
Die Dauerleserin
Anmerkungen:
Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon veröffentlicht.