Cover_Frau Morgenstern und das Vermächtnis_Thumb300_zeigt Frau mit Huten und schwarzem Mantel, außerdem ein Schattenbild von einem Mann, der eine Pistole in der Hand hält

Frau Morgenstern und das Vermächtnis (Rezension)

5 von 5 Sternen

Huwyler, Marcel | Grafit Verlag | 304 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 24. September 2024 | ISBN 978-3986590222 | 1. Auflage
Serie: Frau Morgensstern | Band 6 | Kriminalroman

 

Werbung/ Rezension:  „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ von Marcel Huwyler hat mir der Grafit Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar (Taschenbuch)  zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!  Die kostenfreie Überlassung des Buches hat natürlich keine Auswirkungen auf meine persönliche Meinung.

Rezension-to-go: „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ ist ein unterhaltsamer Kriminalroman mit einer besonderen Protagonistin, für den ich sehr gerne fünf Sterne vergebe!

Die Lila Lady kämpft gegen die Zeit

Die Hauptprotagonistin in diesem Kriminalroman ist Violetta Morgenstern, eine pensionierte Lehrerin und ehemalige staatliche Auftragsmörderin.

Violetta lebt auf der Insel Gozo, wo sie sich zusammen mit ihrem Freund Maurice im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms in einem ehemaligen Safehouse versteckt. Sie lebt in den Tag hinein und kurvt in ihrem „feigenlilafarbenen Fiat“ (Taschenbuch, S. 16) herum.

Doch auf einmal braucht ihr ehemaliger Arbeitgeber, das Killerministerium „Tell“ ihre Hilfe: Violettas ehemaliger Kollege Miguel Schlunegger hat einen Mord begangen und sitzt im Gefängnis. Miguel schweigt, er will seine Gründe für die Tat nicht preisgeben.

Violetta soll mit Miguel reden und die Wahrheit herausbekommen. Die Zeit drängt, denn das Killerministerium will Miguel eliminieren.

Cover und Schreibstil:

Auf dem Cover von „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ sind eine Frau mit einem schwarzen Mantel und einem Hut sowie das Schattenbild eines Mannes, der eine Pistole hochhält, zu sehen. Die grellpinke Grundfarbe des Covers ist sehr auffällig. Von der Aufmachung her passt das Cover zu den Covern der Vorgängerbände der Serie.

Ich kannte den Autor Marcel Huwyler bisher nicht. Ich musste mich ein Stückweit an seinen besonderen Schreibstil bzw. an seine Wortkreationen (z. B.: „Einer Endlosschleife gleich mückt ihm dieser Satz durch den Kopf …“, Taschenbuch, S. 6) und ungewöhnlichen Metaphern gewöhnen (ein Blutfleck auf einem Hemd wird mit dem roten Kreis auf der japanischen Flagge verglichen, Taschenbuch, S. 13), aber als ich mich hineingefunden hatte, konnte ich das Buch flüssig lesen und wollte es nicht mehr aus der Hand legen.

Man kann das Buch sicherlich auch gut lesen, wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, aber weil Frau Morgenstern eine so außergewöhnliche Figur ist, werde ich es schnellstmöglich nachholen.

Fazit und Leseempfehlung:

Ich muss zugeben, dass ich von dem Prolog dieses Buches ziemlich geschockt war. Man ist gleich mittendrin in der Geschichte. Violetta muss sich wegen einer alten Geschichte verstecken. Zum Glück ist sie nicht allein, sondern hat Maurice, der sich ebenfalls verstecken muss, an ihrer Seite. Violetta mag Maurice sehr, aber durch seine Behinderung kann er nicht der Liebhaber sein, den sie sich wünscht. Violetta scheint sich auf der Insel ein wenig zu langweilen, und so ist es ihr ganz recht, gebraucht zu werden.

Mir persönlich war Violettas Rekrutierung ein wenig zu schnell. Innerhalb weniger Seiten sitzt sie im Privatjet von „Tell“ und ist auf dem Weg zu Miguel. Unglaubwürdig ist auch, dass Miguel wegen seiner Tat nach den Vorschriften des Killerministeriums gleich die „Eliminierung“ und nicht einfach nur die Inhaftierung droht.

Violetta darf während der Ermittlungen Miguels Auto benutzen. Immer wieder geht es um das Auto, wie groß es ist, usw., was für mich ein wenig ermüdend war. Entschädigt wurde ich durch die herrliche Szene, in der Violetta sich im Hotel ein köstliches Abendbrot zubereitet. Überhaupt habe ich an vielen Stellen beim Lesen gelacht.

Den Showdown am Ende des Buches hätte ich persönlich nicht gebraucht, zumal gerade dieser Teil der Geschichte leider zu sehr konstruiert daherkommt. Die Auflösung des Falls, Miguels Motive für die Tat, waren spannend genug.
Violetta Morgenstern ist eine außergewöhnliche Person, und es hat mir Spaß gemacht, sie bei ihren eigenwilligen Ermittlungen zu beobachten. Ich würde mich sehr freuen, wenn es einen weiteren Fall gebe, bis dahin lese ich sehr gerne nach und nach die Vorgängerbände.

Ich vergebe für „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ fünf Sterne und empfehle diesen Krimi allen, die skurrile Geschichten abseits des Mainstreams mögen.
Die Dauerleserin

 

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