Cover_Henriette lächelt_Thumb300_zeigt Margeriten auf schwarzem Grund

Henriette lächelt (Rezension)

4 von 5 Sternen

Heinisch, Andrea | Picus Verlag | 205 Seiten | eBook
Erschienen : 13. September 2023 | ASIN B0C4QJJZ49 | 1. Auflage
Roman

 

Werbung/ Rezension: „Henriette lächelt“ von  Andrea Heinisch hat mir der Picus Verlag  über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar vorab zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Am Limit

Die fünfzigjährige Henriette verlässt ihre Wohnung eigentlich nicht. Denn Henriette wiegt rund 190 Kilogramm. Über ihr im Haus wohnt ihre Mutter, die sie tagein tagaus drangsaliert und umzukrempeln versucht, selbst als sie bereits gestorben ist. Aber zum Glück gibt es ja noch Martin, Henriettes Kollegen, mit dem sie online zusammenarbeitet und die Nachbarin unter ihr, mit der sich Henriette nach und nach anfreundet. Und es gibt die Margerite in Henriettes Herz …

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Henriette lächelt“ zeigt weiße Margeriten auf schwarzem Grund. Es ist ein schönes und auffälliges Cover, das einen noch im Nachhinein berührt, wenn man die Bedeutung der Margeriten verstanden hat.

Man muss sich ein Stückweit an den Schreibstil der Autorin gewöhnen, aber wenn einem dies gelungen ist, liest sich das Buch flüssig. Besonders gut fand ich die relativ kurzen Kapitel und die größtenteils recht aussagekräftigen Kapitelüberschriften

Fazit und Leseempfehlung:

Die Hauptprotagonistin Henriette befindet sich in vielerlei Hinsicht am Limit. Sie wiegt zu viel, sie hat zu wenig soziale Kontakte … Dies kann so nicht weitergehen.

Der Roman „Henriette lächelt“ zeigt eindrucksvoll, wie Henriette sich nach und nach öffnet und sich verändert. Sie verlässt den Teufelskreislauf und am Ende lächelt sie endlich. Leider hat die Autorin Henriettes Verwandlung meiner Meinung nach nicht genug „ausgeschlachtet“. Es passiert ein wenig nebenbei, obwohl es für Henriette ein ziemlicher Kraftakt ist. Aber vielleicht war dies auch genauso beabsichtigt.

Die Autorin benutzt eine Metapher, um Henriettes Gefühle zu verdeutlichen: die allgegenwärtige Margerite, die gefühlt auf jeder Seite des Buches auftaucht. Dies hat mir zunächst gut gefallen, am Ende war diese bildliche Darstellung dann aber in meinen Augen leider ein wenig abgenutzt.

Dennoch ist „Henriette lächelt“ ein tiefgründiger Roman, der mich sicherlich noch eine Weile beschäftigen wird.

Am Ende noch ein herzerwärmendes Zitat aus dem Buch:

“Wenn die anderen Frauen über ihre Figur reden, schweigt Henriette, weil sie nicht mitreden kann. Henriette hat keine Figur. (…) Henriette ist immer die dickste, in ihrem Schatten haben mindestens drei andere Frauen Platz.“ (ebook, S. 7)

Ich vergebe für „Henriette lächelt“ vier Sterne und empfehle dieses Buch sehr dringend allen, die mal „etwas anderes“ lesen möchten.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei NetGalley, Lovely Books, Vorablesen, Wasliestdu, Hugendubel, Thalia, Dussmann und Amazon veröffentlicht.

 

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