Cover_Kein Feuer kann brennen so heiß_Thumb300_zeigt nackte Frau auf einem Bett, retro

Kein Feuer kann brennen so heiß (Rezension)

4 von 5 Sternen

Noll, Ingrid | Diogenes Verlag | 304 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 26. Oktober 2022 | ISBN 978-3257246643 | 1. Auflage
Roman

 

Werbung/ Rezension: „Kein Feuer kann brennen so heiß“ von Ingrid Noll hat mir der Diogenes Verlag kostenfrei  als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Das schwarze Schaf lässt sich nicht alles gefallen

Lorina ist 30 Jahre alt und lebt als Altenpflegerin bei der einer gelähmten älteren Dame in einer großen Villa. Doch Lorina ist nicht das einzige Personal. Es gibt noch eine Haushälterin und den Physiotherapeuten Boris. Eines Tages hat Boris unter dubiosen Umständen einen schweren Autounfall und verstirbt, und von da an kehrt keine Ruhe mehr in die Villa ein. Und dann gibt es da auch noch diesen Erbschleicher, der nur auf den Tod der betagten Frau Alsfelder zu warten scheint.

Cover und Schreibstil:

Auf dem ersten Blick hat mich das Cover von „Kein Feuer kann brennen so heiß“ nicht angesprochen. Es zeigt eine nackte Frau, die auf einem Bett liegt. Nach der Lektüre des Buches sehe ich das Cover ein wenig anders: Es passt ganz wunderbar zum Buch, auch wenn es tatsächlich nur ganz am Rande um Erotik geht. Die Nacktheit hat eine sehr tiefgründige Bedeutung, zeigt sie doch die Verletzbarkeit der 30jährigen Hauptprotagonistin Lorina, so habe ich dies zumindest interpretiert.

Wenn ich Bücher von Ingrid Noll lese, ist das für mich immer ein bisschen wie nach Hause zu kommen. Man weiß in etwa, was einen erwartet. Bei Ingrid Nolls Schreibstil gefällt mir besonders der stets unterschwellig vorhandene schwarze Humor sowie die perfiden und makabren Gedanken und Aktionen der ProtagonistInnen.

Wie ich es von Ingrid Noll gewohnt bin, liest sich das Buch schnell und flüssig. Die Schnelligkeit kommt unter anderem auch dadurch zustande, dass die Geschichte in ich-Form aus Lorinas Perspektive erzählt wird.  Es ist so, als wenn man gemeinsam mit der Autorin durch die Geschichte fliegt, immer auf der Suche nach neuen, interessanten Details. Schade, dass die rund 300 Seiten so schnell vorbei waren.

Fazit und Leseempfehlung:

„Kein Feuer kann brennen so heiß“ hat mich von den ersten Seiten an fasziniert. Ingrid Noll schafft es, mit ihrem Buch gleich mehrere brisante Themen unserer Zeit zu adressieren, ohne dass es aufdringlich wirkt. Dennoch wirkt der Schreibstil mitunter ein wenig retro an der Grenze zu altbacken, was mir persönlich aber sehr gut gefällt.

Die Handlung von „Kein Feuer kann brennen so heiß“ erinnert stellenweise an eine Art Kammerspiel. Immer wieder wird der Vorhang zu einem neuen Raum in der Villa aufgezogen, und man genießt einen Dialog zwischen den wechselnden ProtagonistInnen.

Leider bleibt die eigentliche Hauptprotagonistin Lorina für mich alles in allem ein wenig blass. Ich habe eine gewisse optische Vorstellung von ihr, aber dennoch hätte ich gerne noch mehr von Lorina erfahren.

Aber: Auch nach dreißig Jahren als Schriftstellerin liefert Ingrid Noll regelmäßig ab. Ich hoffe auf weitere Bücher dieser bewundernswerten Autorin.

Ich empfehle „Kein Feuer kann brennen so heiß“ natürlich allen Ingrid Noll-Fans, aber auch allen, die schwarzen Humor und perfide Stories mögen. Vier Sterne von mir!

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon, Lovely Books und Wasliestdu veröffentlicht.

 

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