Mord am Kehlsteinhaus (Rezension)
Leibrock, Felix | Servus Verlag bei Benevento Publishing | 376 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 18. Oktober 2022 | ISBN 978-3710403040 | 1. Auflage
Serie: Ein Berchtesgaden-Krimi | Band 2 | Alpen-Krimi, Berchtesgaden-Krimi, Regional-Krimi
Werbung/ Rezension: „Mord am Kehlsteinhaus“ von Felix Leibrock hat mir der Servus Verlag bei Benevento Publishing als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.
Der Blutlift und dunkle Familiengeheimnisse
Der zweite Fall für Kommissar Simon Perlinger. Klaus Brunner, der den sogenannten Kehlsteinlift zum Gipfel des Obersalzbergs, ein beliebtes Ausflugsziel, betreut, hat keinen schönen Morgen: In der Fahrgastkabine des Kehlsteinlifts ist alles voller Blut. Simon Perlinger wird gerufen. Viel Blut, aber kein Opfer zu sehen. Was ist passiert? Die Analyse des Blutes ergibt, dass es von dem vermissten Golo Gruber, einem der drei Geschwister, denen der Traditionsbetrieb Grubermilch gehört, ist. Der Kommissar muss im Umfeld von Grubermilch ermitteln, denn:
„Irgendein blutiges Geheimnis verbinden die Grubers mit dem Lift.“ (S. 286)
Schnell gibt es einen weiteren F all, und diesmal ist es Golo Grubers Bruder Gernot, der unter höchst merkwürdigen Umständen beim Klettern tödlich verunglückt. Haben die sogenannten Reichsbürger etwas damit zu tun? Nach und nach kommen Simon Perlinger und sein Team hinter allerlei Familiengeheimnisse und dubiose Machenschaften in der idyllischen Berglandschaft:
„Die Liste möglicher und wirklicher Verbrechen im Berchtesgadener Land ist lang. Trotz oder gerade wegen der idyllischen und beschaulichen Bergwelt ringsum.“ (S. 34)
Cover und Schreibstil:
Das Cover von „Mord am Kehlsteinhaus“ ist interessant, ansprechend und typisch für die Alpen-Krimis aus diesem Verlag. Das Cover zeigt im Vordergrund ein Paar Bergsteigerschuhe in giftigem Grün und im Hintergrund den Gipfel des Obersalzbergs sowie das Alpenpanorama. Die Karten, die sich im Umschlag des Buches befinden, sind ansprechend gestaltet, und auch der grüne Papierschnitt gefällt mir gut. Beides verleiht dem Buch einen hochwertigen Eindruck.
Felix Leibrocks Schreibstil ist wie schon beim ersten Fall ansprechend und durchdacht. Vor allem von seinen gelungenen, weil vielsagenden Kapitelüberschriften bin ich begeistert. Der Autor macht in „Mord im Kehlsteinhaus“ meiner Meinung nach etwas sehr Raffiniertes: parallel zur Haupthandlung gibt es einen Nebenerzählstrang, in dem man nach und nach immer mehr über einen passionierten Bergsteiger erfährt. Was es mit diesem Mann auf sich hat, erschließt sich einem aber erst gegen Ende des Buches. Mich persönlich hat diese Nebenhandlung ziemlich beschäftigt, denn ich habe mich tatsächlich die ganze Zeit gefragt, warum der Autor dies so schreibt.
Fazit und Leseempfehlung:
„Mord am Kehlsteinhaus“ hat mich von vorne bis hinten bestens unterhalten. Ich kenne den Vorgängerband, aber auch ohne, dass man den ersten Band kennt, kann man gut in den zweiten Fall eintauchen, denke ich. Das Besondere an „Mord am Kehlsteinhaus“ ist, dass die Handlung an einem geschichtsträchtigen Ort spielt, denn der Obersalzberg war eine der berüchtigten Wirkstätten der Nationalsozialisten. Der Fall wartet mit vielen verschiedenen Verdächtigen auf. Die Ermittlungen sind gut durchdacht und spannend, und auch die Beschreibung der Natur, ganz konkret der Berchtesgadener Bergwelt, kommt nicht zu kurz, dies aber, ohne dass es aufdringlich wird. Und am Ende ließ mich die Auflösung fassungslos zurück. Alles in allem ein sehr gelungener, lesenswerter Alpen-Krimi.
„Der Watzmann ist der schönste Berg der Berchtesgadener Alpen, der Kehlstein ist der spannendste.“ (keine Seitenangabe, vorne direkt nach dem Impressum)
Ich vergebe 5 Sterne und empfehle „Mord am Kehlsteinhaus“ allen, die gerne Regional- bzw. Alpen-Krimis lesen.
Die Dauerleserin