Cover_Schere, Stein, Papier_Thumb300_zeigt zerbrochene Fensterscheibe und im Hintergrund eine verschneite Landschaft

Schere, Stein, Papier (Rezension)

3 von 5 Sternen

Feeney, Alice | Rowohlt E-Book | 360 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 14. Februar 2023 | ASIN B0BJTNSB2L | 1. Auflage
Thriller

 

Werbung/ Rezension: „Schere, Stein, Papier“ (Originaltitel: „Rock Paper Scissors“) von Alice Feeney hat mir der Rowohlt E-Book Verlag  über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Wie gut kennst du deine Ehefrau?

Amelia und Adam sind schon längere Zeit verheiratet. Adam ist ein mittelmäßig erfolgreicher Drehbuchautor, Amelia arbeitet in einem Tierheim. Mit der Ehe der beiden steht es nicht zum Besten, weswegen Amelia gerne von der Möglichkeit Gebrauch macht, mit Adam ein Wochenende in einem einsamen Ferienhaus in den schottischen Highlands zu verbringen. Amelia hat diese Reise bei einer Tombola gewonnen. Aus Zufall? Oder steckt hinter allem eine üble Intrige? Und wer ist diese merkwürdige Frau, die in der Nähe der Ferienunterkunft wohnt?

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Schere, Stein, Papier“ finde ich herausragend gut. Das Cover zeigt eine zerbrochene Fensterscheibe, die den Blick auf eine verschneite Landschaft freigibt. Das Cover ist sehr düster und macht neugierig.

Alice Feeney ist wohl eine bekannte Bestsellerautorin, aber ich kannte sie bis jetzt nicht. Der Schreibstil der Autorin hat mich ziemlich überrascht. Eher ruhige Passagen wechselten mit Passagen, in denen es richtig zur Sache geht, ab.

In „Schere, Stein, Papier“ gibt es sozusagen zwei Handlungsstränge. Die eigentliche Handlung spielt im Jetzt und dreht sich im Wesentlichen um die oben bereits erwähnte Reise. Immer wieder wird die Schilderung der Ereignisse in der Gegenwart jedoch durch Briefe, die Adams Ehefrau ihm jedes Jahr zum Hochzeitstag schreibt, unterbrochen. Anhand dieser Briefe kann man nachvollziehen, was in den ca. letzten zehn Jahren passiert ist.

Ein wichtiges Thema in dem Thriller ist die Gesichtsblindheit des Hauptprotagonisten Adam. Dieses Thema wird von der Autorin mit viel Respekt und – was vielleicht sogar noch wichtiger ist – mit Fachwissen in die Handlung eingebaut.

Fazit und Leseempfehlung:

Amelia und Adam sind ein besonderes Paar, denn Adam leidet unter Gesichtsblindheit, er kann niemanden erkennen, auch nicht Amelia. In der Ehe der beiden stimmt vieles nicht, und die Reise in dieses merkwürdige Ferienhaus in Schottland macht die Sache auch nicht besser.

Sehr kreativ, aber auch äußerst wichtig für die Handlung, fand ich die Briefe an Adam, die er aber tatsächlich nie erhalten hat.

Die Spannung zwischen Amelia und Adam kann man gut nachempfinden. Keiner von ihnen traut dem anderen, und man wartet quasi die ganze Zeit darauf, dass die Stimmung eskaliert und etwas wirklich Schlimmes passiert. Hier bietet das Buch wahre Gänsehautsätze wie zum Beispiel:

„Meine Frau führt irgendetwas im Schilde, da bin ich mir sicher. Ich weiß bloß nicht, was.“ (Kindle-Position 1356).

Oder:

„Alle anderen mag sie täuschen können, aber ich weiß, wer sie wirklich ist und wozu sie fähig ist.“ (Kindle-Position 1398)

Dennoch hat mich „Schere, Stein, Papier“ letztendlich nicht voll überzeugen können. Das Buch ist spannend, teilweise sogar gruselig, geschrieben und stimmt nachdenklich. Aber neben diesen Pluspunkten ist die Handlung teilweise wirklich abstrus, besonders zum Ende hin. Die Handlung an sich, aber auch das Verhalten der ProtagonistInnen wird immer unglaubwürdiger, so dass ich mich letztendlich zwingen musste, das Buch überhaupt zu Ende zu lesen. Dabei ist die eigentliche Idee, die hinter der gesamten Handlung steckt, einfach nur genial!

Die Autorin hat meiner Meinung nach leider falsche Akzente gesetzt. Vielleicht wollte sie zu viel? Man hätte bestimmt eine einfachere, nicht so unglaubwürdige Auflösung kreieren können. Mich lässt dieses Buch jedenfalls ein wenig irritiert zurück. Vom Ausgang der Geschichte bin ich zwar zugegebener Maßen überrascht, aber überhaupt nicht überzeugt. Schade!

Bei mir reicht es leider nur für drei Sterne. Empfehlen würde ich „Schere, Stein, Papier“ natürlich allen, die eher Thriller abseits vom Mainstream mögen.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

„Schere, Stein, Papier“ wurde von Alice Jakubeit ins Deutsche übersetzt.

 

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