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Tag der Asche (Rezension)

5 von 5 Sternen

Grangé, Jean-Christophe | Lübbe | 368 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 29. April 2022 | ASIN B09KXFCHND | 369. Auflage
Thriller

 

Werbung/ Rezension: „Tag der Asche“ von Jean-Christophe Grangé hat mir der Lübbe Verlag über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Mörderische Ernte im Elsass

Der Thriller „Tag der Asche“ (Originaltitel: „Le jour des cendres“) spielt während der Weinernte im beschaulichen Elsass. Gleich zu Beginn des Buches wird eine männliche Leiche entdeckt. Kommissar Pierre Niemáns und seine Assistentin Ivana Bogdanovic ermitteln. Was haben die Gesandten, eine religiöse Gemeinschaft, deren Hauptquartier ganz in der Nähe des Tatortes liegt, damit zu tun? Fest steht: Die Menschen in der Umgebung haben Respekt vor den Gesandten, und das gute Gelingen der Weinernte steht über allem.

Ivana bewirbt sich als Erntehelferin und kann so undercover in den Reihen der Gesandten ermitteln. Es bleibt nicht bei der einen Leiche, und es wird nach und nach immer brenzliger für Ivana, denn die Ermittlungen bringen Erschreckendes zu Tage, und nicht allen ist dies recht.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Tag der Asche“ ist interessant und wäre mir im Buchladen aufgefallen. Aber leider finde ich es nicht sehr ansprechend, vor allem von der Farbgebung her. Wenn man nach dem Lesen des Buches versteht, warum alles in Rot getaucht ist, macht die Farbgebung mehr Sinn.

Der Autor Jean-Christophe Grangé schreibt flüssig und spannend. Er bedient sich einer ausgesprochen bildhaften Sprache, zum Beispiel:

„Kupferfarbene Trauben, Lesehelfer in Schwarz und Weiß, Gendarmen in Blau – Möge der Bessere gewinnen …“ (Kindle-Position 1889)

Die Kapitel sind relativ kurz und damit lesefreundlich. „Tag der Asche“ ist nicht der erste Fall für das ungewöhnliche Ermittlerduo, aber auch ohne, dass ich diese beiden Ermittelnden kannte, kam ich gut in den Fall hinein.

Fazit und Leseempfehlung:

Für mich ist „Tag der Asche“ ein Paradebeispiel dafür, dass hinter einem nichtansprechenden Cover ein grandioses Buch stecken kann. Dieser Thriller hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Der Autor Jean-Christophe Grangé hat mich sowohl inhaltlich als auch mit seiner Fähigkeit, die besondere Atmosphäre in dieser abgeschiedenen Gegend im Elsass zu vermitteln, überzeugt.

Der Fall bzw. die Fälle sind von vorne bis hinten spannend, und das Ende hat mich persönlich ehrlich gesagt ziemlich entsetzt zurückgelassen. Es ist einfach nur unfassbar, was in manchen Menschen vorgeht. Abgesehen von der Haupthandlung des Buches erfährt man auch noch ganz viel über das Leben in dieser religiösen Gemeinschaft (die mich sehr an die Amish People erinnert hat), über Kirchenrestaurierungen und über die Weinernte.

Für mich war es darüber hinaus auch sehr interessant, zu sehen, wie Ivana ihr Dasein als Undercover-Ermittlerin verarbeiten muss:

„Sie war also nicht nur Polizistin, sondern auch eine Verräterin. Eine verdammte Spionin, deren Mission auf Täuschung und Lügen beruhte.“ (Kindle-Position 1329).

Ivanas Bedenken und ihre Gefühle werden immer wieder geschickt in die Handlung eingeflochten, was eine interessante Perspektive ermöglicht. Einzig auf das ständige Herummeckern Niemáns über die bemitleidenswerte Gendarmerie in der Provinz hätte ich auch gut verzichten können. Niemáns verhält sich teilweise wirklich unmöglich.

Nur durch seine Genialität und seine tiefe Besorgnis um Ivana konnte er bei mir überhaupt punkten.

Gerne vergebe ich für „Tag der Asche fünf Sterne, insbesondere für die herausragend gute Dramaturgie, und das Leseerlebnis.

Ich empfehle diesen Thriller allen Fans französischer Thriller und allen, die etwas skurile ErmittlerInnen mögen.

„Eine halbe Lüge ist auch eine halbe Wahrheit.“ (Kindle-Position 720)

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Diese Rezension habe ich mit einem ähnlichen Wortlaut heute auch bei NetGalley, Amazon, Thalia, Hugendubel und Lovely Books veröffentlicht.

Das Buch wurde von Ulrike Werner-Richter aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.

 

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