Cover_Viral. Blutrausch_Thumb300_zeigt gruselige Elemente zum Beispiel einen Totenkopf auf schwarzem Untergrund

Viral. Blutrausch (Rezension)

3 von 5 Sternen

Benecke, Mark | Benevento Verlag | 240 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 24. Februar 2022 | ASIN B091HZN4Y1 |
Krimi

 

Werbung/ Rezension: „Viral. Blutrausch“ von Mark Benecke hat mir der Benevento Verlag als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Realvampire und Alu-Hüte – echt jetzt?!?!

„Viral. Blutrausch“ beginnt damit, dass in einer Stadt kurz nacheinander zwei weibliche Leichen aufgefunden werden. Das Besondere ist, dass beide Leichen quasi blutleer sind, und schnell wird von „den Schneewittchen-Morden“ geredet. Die Kommissarin Christine Peterson fordert den privaten Ermittler Bastian Becker und seine Mitarbeiterin Janina Funke an.

Die polizeilichen Ermittlungen in „Viral. Blutrausch“ gestalten sich als äußerst schwierig. Hinzu kommen Verschwörungstheorien, die sich rasant in den sozialen Medien verbreiten, und heftige Querelen im Team.

Cover und Schreibstil:

Sowohl das Cover als auch der Schreibstil von „Viral. Blutrausch“ sind nicht alltäglich. Das Cover ist aufwändig gestaltet, und der Schreibstil des Buches ist grundsätzlich flüssig und angenehm zu lesen. Auch die im Buch enthaltenen Bilder sind schön. Die Aufteilung des Buches in drei große Kapitel mit Unterkapiteln hat mir gut gefallen. Was dem Ganzen fehlt, auch wenn das Buch interessant ist, ist ein konsequenter Spannungsaufbau, was sehr schade ist. Für ein Sachbuch mag es reichen, wenn es interessant ist, für einen Krimi reicht es nicht aus.

Fazit:

Ich hatte bis jetzt noch nichts von dem Autor Marc Benecke gelesen. So viel ich weiß, ist er Sachbuchautor, und „Viral. Blutrausch“ ist sein erster Kriminalroman. Der Autor hat mit diesem Buch eigentlich etwas ganz Wunderbares versucht. Mit seinem Fachwissen als Basis hat er einen Krimi konstruiert. Die Handlung des Krimis ist ziemlich krass und schafft es, auch gesellschaftskritisch und hochaktuell zu sein.

Was mich an „Viral. Blutrausch“ jedoch massiv gestört hat, ist das Gewese um Realvampire und der ganze esoterische Quatsch, der eingeflossen ist. Damit wurde viel Potenzial verschenkt, und für mich ging es definitiv auch auf Kosten der Spannung. Dass irgendwelche Irren das Blut anderer Menschen wollen, ist schon krass genug, aber Vampire?!

Aufgrund des Titels und des Klappentextes hatte ich ganz andere Erwartungen an das Buch, die leider nicht erfüllt wurden. Ich hatte mir einen deutlichen Fokus auf die Gerichtsmedizin erhofft, aber gerade dieses Thema wird (fast) umgangen, schade. Auch die Chance, ein sympathisches, innovatives Team zu etablieren, wurde nicht ausreichend genutzt. Trotz seiner Genialität wird Bastian Becker als Ermittler nicht so recht ernstgenommen, teilweise sogar als Störfaktor wahrgenommen. Er ist ein wenig verlottert, aber man erfährt eigentlich nicht im Detail, was mit ihm nun wirklich in der Vergangenheit passiert ist. Dafür wird aber viel über seine aktuellen Schwierigkeiten, vor allem um seine Streitigkeiten mit einer anderen Kommissarin (Alina Brinkmeier) geschrieben, und dies in einem kaum noch erträglichen Ausmaß. Beckers engste Mitarbeiterin, Janina Funke, bleibt blasser, und man weiß eigentlich so ziemlich gar nichts über sie.

Leseempfehlung:

Auch wenn ich grundsätzlich natürlich wissen wollte, ob die Fälle gelöst werden, kam bei mir leider beim Lesen so gut wie keine Spannung auf. Das Ende hat mich überrascht, wirkt aber leider viel zu konstruiert.

Ich vergebe trotzdem drei Sterne, und zwar wegen der spürbaren Expertise des Autors, wegen des auffälligen Covers und wegen der eigentlich guten Idee.

Ich würde tatsächlich gerne noch weitere Bücher von diesem Autor lesen, vielleicht aber lieber Sachbücher.

Empfehlen würde ich „Viral. Blutrausch“ allen Mark Benecke-Fans und allen Krimifans, die sich von einem Debüt für eine neue Krimiserie überraschen wollen.

„Manchmal (…) sind die Dinge so offensichtlich, dass sie uns unmöglich erscheinen.“ (S. 41)

Die Dauerleserin

 

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