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Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen? (Rezension)

5 von 5 Sternen

Green, John | Carl Hanser Verlag | 384 Seiten | Hardcover
Erschienen : 18. Mai 2021 | ISBN 978-3-446-27055-8 | 1. Auflage
Zukunftsroman

 

Werbung/ Rezension. „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ von John Green wurde mir vom Hanser Verlag über eine Verlosung bei vorablesen.de als Rezensionsexemplar  (Hardcover) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Geschickter Spagat zwischen Banalität und Genialität!

Dies ist es also, das erste Sachbuch des bekannten Autors John Green (u.a. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“).
Es beschäftigt sich mit den für ihn wichtigen Themen unseres aktuellen Erdzeitalters, dem Anthropozän.

Cover, Schreibstil, etc.:

Schon das Cover von „Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ lässt die Vermutung aufkommen, dass die Lesenden hier ein Leseerlebnis abseits des Mainstreams erwartet. Und diese Erwartung wurde bei mir auch voll erfüllt. John Green überrascht. Sowohl mit seiner Art zu schreiben, aber auch inhaltlich.
Überraschend und auch innovativ ist auch, dass John Green für jedes seiner Themen jeweils 1-5 Sterne vergibt. Allein diese Sternevergabe hat mich des Öfteren schmunzeln lassen.

John Green schildert mit seinem Buch ein Stück unseres menschlichen Daseins. Es ist jedoch keine allumfassende Schilderung, sondern eher eine bunte Mischung, ein Blumenstrauß, gepflückt auf der bunten Wiese des Lebens.
So behandelt John Green in seinen angenehm kurzen Kapiteln Themen wie das berühmte Brettspiel Monopoly, die Pest, Klimaanlagen, etc. Die Auswahl der Themen scheint willkürlich. Und ich denke, dass John Green genau das auch wollte. Er wird an vielen Stellen auch persönlich, genau, was ich eigentlich auch erwartet hatte. Dabei verwischen die Übergänge zwischen Eindrücken aus der Jetztzeit und solchen seiner Jugend. Diesbezüglich ist anzumerken, dass nicht alle Erinnerungen mit unserem europäischen Denken harmonieren. Viele Passagen sind vllt nur von Amerikanern eindeutig zu verstehen. Ich konnte galant darüber hinweglesen und fühlte mich auch nicht gestört dadurch. Entschädigt wurde ich durch einige wirklich tiefsinnige, berührende Kapitel wie zum Beispiel das Kapitel „Fremde googeln“.

Gut ist auch, dass man die einzelnen Kapitel auch getrennt voneinander lesen kann. Man muss also das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen. Am Ende des Buches gibt es übrigens noch eine weitere Überraschung. John Green hat nämlich zu jedem seiner Kapitel kurz erläutert, warum er das jeweilige Thema aufgegriffen hat. Habe ich so bis jetzt nur einmal bei einem anderen Autor gesehen und finde ich einfach nur super.

Sollte ein Romanautor denn überhaupt auch Sachbücher schreiben?
Diese Frage könnte durchaus polarisieren. Ich persönlich bin der Meinung, dass es für einen Romanautor leichter ist, ein Sachbuch zu schreiben als für einen Sachbuchautor, einen Roman zu schreiben, weil er im erzählerischer Weise schreiben kann und nicht nur im Sachstil.

Fazit und Leseempfehlung:

„Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?“ hat mich wie bereits erwähnt überrascht, und dies nicht nur einmal. Es war ein wirklich spannendes Leseerlebnis, und ich empfehle dieses Buch allen „Über-den-Tellerrand-Guckern“, aber auch allen Nörglern, Besserwissern und Corona-Gelangweilten sowie allen, die unsere Zeit und ihre Errungenschaften nicht nur eindimensional betrachten wollen. 5 Sterne von mir!

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Diese Rezension wurde von mir bereits am 07.07.2021 bei vorablesen.de und bei Amazon mit einem ähnlichen Wortlaut veröffentlicht.

Deutsche Facebook-Seite des Autors:  https://www.facebook.com/JohnGreenFreunde

Ein interessantes Interview mit dem Autor findet ihr hier.

Übersetzer/ -innen: Henning Dedekind, Friedrich Pflüger, Wolfram Ströle, Violeta Georgieva Topalova 

 

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