Wir werden jung sein (Rezension)
Leo, Maxim | Kiepenheuer & Witsch | 304 Seiten | Hardcover
Erschienen : 7. März 2024 | ISBN 978-3462003758 | 1. Auflage
Roman, Utopie
Werbung/ Rezension: „Wir werden jung sein“ von Maxim Leo hat mir Kiepenheuer & Witsch als kostenloses Rezensionsexemplar (Hardcover) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Die kostenfreie Überlassung des Buches hat keine Auswirkungen auf meine persönliche Meinung.
Rezension-to-go: „Wir werden jung sein“ ist eine Art Utopie, ein hochaktuelles und ein wenig bedrohliches Buch. Vier Sterne von mir!
Die Kehrseite der Medaille
Wir schreiben das Jahr 2026. Professor Mosländer, ein Forscher an der Berliner Charité hat ein geniales neues Medikament entwickelt, mit dem man Herzinsuffizienz behandeln kann. Dieses Medikament wird an vier ganz unterschiedlichen ProbandInnen getestet. Die Wirkung auf das Herz sind erfreulich, aber bei allen Versuchspersonen gibt es neben einigen „normalen“ Nebenwirkungen noch eine nicht erwartete Nebenwirkung: Alle werden auf einmal deutlich jünger. Mosländer ist überrascht und macht auch gleich einen Selbstversuch. Als die Entwicklungen in dieser Studie an die Öffentlichkeit kommen, überschlagen sich die Ereignisse, denn auch andere wollen davon profitieren. Auch Aktivisten interessieren sich für die Einsatzmöglichkeiten des Medikaments.
Cover und Schreibstil:
Auf dem Cover von „Wir werden jung sein“ sind eine Sanduhr, in der allerdings Wasser statt Sand fließt, eine Schwimmerin und ein Hund zu sehen. Die Grundfarbe des Covers ist ein auffälliges, leuchtendes Rot. Nach der Lektüre des Buches wird man mir zustimmen, dass das Cover super zum Buchinhalt passt.
Der Autor Maxim Leo verfügt über einen sehr angenehmen, gut lesbaren Schreibstil. Insbesondere auf die Beschreibung und die Entwicklung der HauptprotagonistInnen wird viel Wert gelegt, weswegen man sie sich auch alle gut vorstellen kann.
Fazit und Leseempfehlung:
Maxim Leo hat sich in diesem Buch mit einem populären Thema auseinandergesetzt: dem Wunsch vieler Menschen, ewig zu leben. Mit großer Sicherheit wird an diesem Thema fieberhaft geforscht, ohne dass wir es groß mitbekommen, was der Handlung im Buch einem sehr ernsten Hintergrund verleiht.
In „Wir werden jung sein“ wird dieses ernste Thema in eine im Großen und Ganzen recht lockere Story verpackt, was meiner Meinung nach sehr bemerkenswert ist und ein herausragendes Schreibvermögen voraussetzt. Das Buch ließ sich von vorne bis hinten flüssig lesen. Da fallen ein paar nebensächliche Ungereimtheiten (z.B. das nicht glaubhaft rüberkommende Forschungsdesign) kaum ins Gewicht.
Nur das Ende des Buches konnte mich leider nicht überzeugen, denn hier überschreitet die Handlung leider mit der spektakulären Flucht aus der Klinik die Grenze zum Abstrusen. Das ist e wirklich schade, und ich hätte mir eine andere Lösung gewünscht. Überhaupt kommt das Ende mit Brachialgewalt und will irgendwie nicht richtig zum Rest des Buches passen.
Dennoch ist dieses Buch ein interessantes und auch wichtiges Buch. Genauso wie man Urängste triggern kann, kann man auch große Hoffnungen der Menschheit, zum Beispiel die Hoffnung auf ewiges Leben triggern. Es ist ein Buch, an das ich persönlich noch eine Weile denken werde.
„Ich meine, es vermutlich eine der komplexesten Fragen, die es gibt, Das ewige Leben! Meine Güte, als hätten wir nicht genug Probleme!“ (Hardcover, S. 214)
Ich empfehle „Wir werden jung sein“ allen, die gerne Bücher lesen, die sich mit Themen unserer Zeit beschäftigen. Vier Sterne!
Die Dauerleserin
Anmerkungen:
Diese Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon und Lovely Books veröffentlicht.