Cover_Alsensund_Thumb300_zeigt Häuser, die sich in einer Wasserfläche widerspiegeln, sehr düster

Alsensund (Rezension)

4 von 5 Sternen

Sjørndahl, Per | Emons Verlag | 416 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 21. März 2024 | ISBN 978-3740820336 | 1. Auflage
Küsten-Krimi

 

Werbung/ Rezension: „Alsensund“ von Per Sjørndahl  hat mir der Emons Verlag als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Rezension-to-go: „Alsensund“ ist ein tiefgründiger und gelungener Krimi, den man nicht verpassen sollte. Vier Sterne von mir!

Verbrechen in der Vergangenheit

Dicht an der deutsch-dänischen Grenze, in Harrislee, wird auf der deutschen Seite eine weibliche Leiche gefunden. Die Tote lehnt an einem Baum, ist wie ein Engel gekleidet und war Medizinstudentin. Auf dem ersten Blick ist die Todesursache nicht ersichtlich. Der dänische Kommissar Marven Sånbergen soll die Ermittlungen zusammen mit seinen deutschen Kollegen übernehmen. Schweren Herzens tritt er seinen Dienst an.

Kurz darauf gibt es zwei weitere Tote. Das Team befürchtet, dass hier ein Serientäter zugange ist, und ermittelt auf Hochtouren. Doch dann findet Sånbergen vier alte Tagebücher, und auf einmal ist klar, dass die Lösung für die Morde, in der Vergangenheit zu finden ist: Ein altes Haus, ein schreckliches Familiengeheimnis und das ehemalige Kinderheim St. Raphael spielen eine Rolle.

Was geschah hier vor rund 30 Jahren und was dies mit den aktuellen Mordfällen zu tun?

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Alsensund“ zeigt eine Reihe an Häusern, die sich in einer Wasserfläche widerspiegeln. Das Cover ist sehr düster und passt somit hervorragend zum Buchinhalt.

Obwohl der Schreibstil des Autors Per Sjørndahl grundsätzlich flüssig und spannend ist, bin nicht ganz so leicht in das Buch hineingekommen, unter anderem auch wegen der vielen verschiedenen Personen, die nach und nach eingeführt werden. Die einzelnen Kapitel sind überwiegend angenehm kurz. Ich habe leider ein paar Längen wahrgenommen. Dennoch ist es, beim Umfang dieses Krimis, erstaunlich, dass sich die gesamte Handlung auf nur achtzehn Tage erstreckt.

Der Krimi spielt auf zwei Zeitebenen, deren tatsächlicher Zusammenhang sich einem erst zum Ende des Buches hin vollständig erschließt.

Man merkt, dass der Autor an der deutsch-dänischen Grenze aufgewachsen ist und die Orte des Geschehens gut kennt.

Fazit und Leseempfehlung:

 

Dieser Krimi ist meiner Meinung nach ungewöhnlich komplex. Zunächst einmal sind die Morde außergewöhnlich, aber auch die Atmosphäre und die Ermittlungen stehen dem in nichts nach.

Der Wechsel in die Vergangenheit passt gut, um die Handlung voranzutreiben. Überhaupt, es gibt viele Wendungen, aber auch Rückschläge für die Ermittelnden. Und lange Zeit ist auch das Motiv für die Morde nicht klar.

Kommissar Sånbergen ist keine Figur von der Stange. Er ist eigenwillig und will immer alles ganz genau wissen. Und er mag das Meer nicht. Die Fälle berühren ihn sehr:

„Schließlich gab er auf und ging zu Bett – in sich wieder dieses nagende Gefühl der Unzufriedenheit, weil die Ermittlungen dauernd neue Fragen hervorbrachten, anstatt alte zu beantworten.“ (Taschenbuch, S. 253f.)

Der Autor hat sich große Mühe gegeben, Kommissar Sånbergen in vielen Facetten darzustellen, und es hat sich gelohnt!

Aber auch die meisten anderen Charaktere im Buch werden gut eingeführt und präzise weiterentwickelt; sie sind authentisch, und man kann sich, wenn man sich zurechtgefunden hat jeden Einzelnen gut vorstellen.

Bei diesem Krimi geht es nicht einfach nur um Mord (-e), sondern um viel mehr. Dies macht „Alsensund“ zu einem ganz besonderen, wenn auch – zumindest in Teilen – nicht allzu leicht verständlichen Buch, das einen bedrückt zurücklässt.

Ich würde mich sehr über weitere Fälle mit diesem außergewöhnlichen Ermittlerteam freuen.

Ich vergebe für „Alsensund“ vier Sterne und empfehle dieses Debüt allen, die Kriminalfälle mit Tiefgang mögen.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Net Galley, Amazon und Lovely Books veröffentlicht.

 

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