Cover_An den grünen Hängen des Vesuv_Thumb300_zeigt Bleistiftzeichnung vom Vesuv und Orangen

An den grünen Hängen des Vesuv (Rezension)

5 von 5 Sternen

Matisek, Marie | Knaur TB | 304 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 1. Juli 2024 | ISBN 978-3-426-52773-3 | 2. Auflage
Roman

 

Werbung/ Rezension: „An den grünen Hängen des Vesuv “ von Marie Matisek hat mir der Knaur  TB Verlag als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Rezension-to-go: „An den grünen Hängen des Vesuv“  ist ein Italienroman, eine Familiengeschichte und eine spannende und berührende Geschichte vom Suchen und Finden. Fünf Sterne von mir!

Bella Italia

Als Sergio Catalongo, der Eigentümer der legendären Eisdiele „Bella Italia“ in Wuppertal, stirbt, wirft das Fragen auf. Insbesondere Sergios Enkelin Selina macht sich Gedanken über ihren verstorbenen Großvater. Niemand in der Familie weiß  über seine Vergangenheit Bescheid. Sergio hat sein Heimatdorf Pietra Alta in der Nähe von Neapel und in der Nähe des Vesuv1956 verlassen und  ist (angeblich) nie wieder dorthin zurückgekehrt.  Dies war stets ein Tabuthema in der Familie.

Selina, die eigentliche Hauptfigur in diesem Roman, ist 28 Jahre alt. Sie hat das Gefühl, in ihrem eigenen Leben bisher nicht viel erreicht zu haben. Und so stürzt sie sich in das Abenteurer, ihre Herkunft, ihre italienischen Wurzeln, zu erforschen. Sie reist nach Süditalien, wo ihr Großvater bis zum Alter von 22 Jahren gelebt hat, bis er, warum auch immer, als einer der ersten italienischen Gastarbeiter nach Deutschland ging.

Die Reise nach Süditalien verläuft anders als erwartet. Unter anderem findet Selina das Grab ihrer Urgroßeltern und zu ihrem Erstaunen auch Sergios Grab. Auf dem Grbabstein ist allerdings das Jahr 1956 als Sterbejahr angegeben …

Cover und Schreibstil:

Auf dem Cover des Buches sieht man eine Bleistiftzeichnung des Vesuv und seiner Umgebung. Umrahmt wird die Darstellung von Orangenfrüchten. Es ist ein harmonisches und anspruchsvoll gestaltetes Cover, das auf den ersten Blick neugierig macht.

„An den grünen Hängen des Vesuv“ ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe, und obwohl es sich um einen Familienroman und somit nicht um meine bevorzugte Lektüre, handelt, fand ich das Buch von vorne bis hinten spannend.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen (1956 und die folgenden Jahre sowie 2023) und wird auch aus zwei Perspektiven (aus der Perspektive von Sergio und seiner ersten großen Liebe Rosa sowie aus Selinas Perspektive) erzählt. Die Rückblenden in die Zeit um 1956 sind schwere Kost.  Da man beim Lesen durch diese Rückblenden gut über die damaligen schlimmen Geschehnisse informiert ist, ist dies auch eine ziemliche Belastung.

Obendrein gibt es auch noch ganz viele Informationen zu den Machenschaften der Mafia, der Camorra, und ihren Handlangern in den 50er Jahren.

Und natürlich kommen bei einem solchen Roman auch die Landschaftsbeschreibungen (Vesuv, Amalfi-Küste, Capri, Neapel, …) nicht zu kurz.

Fazit und Leseempfehlung:

So unterhaltsam „An den grünen Hängen des Vesuv“ auch ist, es ist kein einfaches Buch. Selina steht an einem Scheidepunkt in ihrem Leben und, ausgelöst durch den plötzlichen Tod ihres Großvaters, verspürt sie den Drang, herauszufinden, was in ihrer Familie seit so langer Zeit vertuscht wurde. Nicht alles, was sie herausfindet, ist einfach zu verstehen und zu verarbeiten. Beim Lesen ist man die ganze Zeit mit dabei: Man fiebert mit Selina mit, möchte sie warnen, sie umarmen, sie trösten.

Selina macht meiner Meinung nach im Laufe ihrer Suche eine enorme Entwicklung durch. Sie ist am Ende des Buches selbstbewusster und weiß nun, was sie will, und sie hat das Verhältnis zu ihrer Familie, insbesondere zu ihrem Bruder neu sortiert.

Das gesamte Buch ist eine Achterbahn der Gefühle. Am Ende des Buches ist irgendwie alles gut, man weiß über (fast) alles Bescheid. Aber man ist gleichzeitig auch berührt und auch ein bisschen schockiert. Und auch Selina muss erst noch lernen, mit dem, was sie auf ihrer Reise herausgefunden hast, umgehen:

„So intensiv wie hier in Italien hatte sie noch nie über ihr Leben und ihre Familie nachgedacht. Die Reise zu Sergios Wurzeln war auch zu einer Reise in ihr Innerstes geworden.“ (Taschenbuch, S. 185)

Ich empfehle „An den grünen Hängen des Vesuv“ allen, die Familiengeschichten mit einem historischen Hintergrund mögen. Von mir gibt es für dieses Buch 5 Sterne!

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Diese Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon, Lovely Books, Wasliestdu, Thalia und Hugendubel veröffentlicht.

 

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