Im Blut (Rezension)
Rademacher, Miriam | Rowohlt E-Book | 364 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 16. November 2021 | ASIN B09FKY4B4G | 1. Auflage
Serie: Die Soko Sennenberger-Reihe | Band 1 | Krimi
Werbung/ Rezension: „Im Blut“ von Miriam Rademacher hat mir der Rowohlt Verlag über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.
Der geborene Verbrecher: Gibt es das Mörder-Gen?
In einem Moor in Niedersachsen findet ein Ehepaar eine männliche Leiche. Es ist Daniel Abrams, und die Stelle, wo er gefunden wurde, ist genau die Stelle, wo vor vielen Jahren die Leiche seines Onkels gefunden wurde. Handelt es sich um einen Zufall, oder steckt viel mehr dahinter? Die neue SOKO Sennenberger ermittelt.
Cover und Schreibstil:
Das Cover von „Im Blut“ ist düster. Es zeigt eine mystisch wirkende Moorlandschaft und passt super zum Buch. Der Schreibstil der Autorin Miriam Rademacher ist flüssig und spannend.
Das Team:
Bei einem Debüt zu einer neuen Krimi-Reihe ist die Zusammensetzung des Ermittlungsteams für mich immer besonders interessant. In der SOKO Sennenberger treffen Welten aufeinander: Da ist zunächst einmal Markus Sennenberger. Sennenberger ist ein Dorfpolizist im klassischen Sinne. Er hat eine Scheidung hinter sich, wohnt in einer Bruchbude und hat massive gesundheitliche Probleme. Er will seine Ruhe er ist unpünktlich und hat keine Lust auf den Fall und erst recht keine Lust auf neue und jüngere Kollegen. Sennenberger hat zudem gewisse Berührungsängste vor technischen Geräten. Er hat zwei enge Mitarbeitende: Fiona Sacher, eine eher ruhige Zeitgenossin, und Derio Conte, Vegetarier und aus Hamburg neu hinzugezogen. Derio ist ein wenig überaktiv, aber sehr daran, den Fall zum Abschluss zu bringen.
Dieses Team muss hier zusammenarbeiten, ob sie wollen oder nicht.
Fazit und Leseempfehlung:
Ich muss zugegeben, dass mich die ersten Kapitel von „Im Blut“ zuerst nicht ganz überzeugt haben. Aber als ich in die Geschichte eingetaucht war, konnte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.
Miriam Rademacher ist mit diesem Buch nämlich meiner Meinung nach etwas ganz Besonders gelungen: Sie verwebt eine alte Geschichte geschickt mit Geschehnissen in der Neuzeit. Dabei ist tritt die alte Geschichte, die hier der Ursprung allen Übels ist, nicht wie man es oft bei anderen Krimis sieht, in den Hintergrund, sondern sie wird gleichwertig parallel erzählt. In der alten Geschichte dreht sich alles um Psychologie und Genetik, wobei ich viele interessante Dinge erfahren habe.
„Labormaus“, sagte sie ruhig und seine Hand weg. „Du warst die beste Maus, die ich je hatte.“ (Kindle-Position 3125).
Es geht in der alten Geschichte aber auch um ein altes Familiendrama und um merkwürdige Persönlichkeiten von früher, die noch immer die Fäden in der Hand halten:
„Er war ein einsamer Wolf, aber vor allem ein Wolf, da konnte er sich noch so bemühen, so würde es bleiben.“ (Kindle-Position 2917)
„Er war klug. Und er war gefährlich.“ (Kindle-Position 3549)
„Noch ist alles möglich“ ist ein Leitsatz in diesem Buch. Dieser Satz ist beruhigend und beunruhigend zugleich, und man versteht ihn in seiner ganzen Bandbreite, wenn man dieses Buch gelesen hat.
„Im Blut“ ist ein Krimi mit Tiefgang, aber auch mit ein bisschen Humor, den ich allen, die etwas komplexere Krimis mögen, ans Herz lege. 4 Sterne von mir.
Die Dauerleserin
Anmerkungen:
Diese Rezension habe ich am 23.02.2022 auch bei NetGalley, Lovelybooks und Amazon mit einem ähnlichen Wortlaut veröffentlicht.