Filmcover_Konklave_Film_Thumb300_zeigt Kardinal Lawrence und ein großes schwarzes Kreuz_im Hintergrund Vatikan

Konklave (Filmkritik)

4 von 5 Sternen

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Erschienen : 21. November 2024 |
Film, Literaturverfilmung

 

Werbung/ Rezension/ Filmkritik: Die Kinokarten für „Konklave“ hat mir die Jetzt und Morgen GbR kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Film rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung nicht beeinflusst wird.

Die Verwendung des Filmcovers für diese Rezension geschieht mit freundlicher Genehmingung der Just Publicity Online GmbH. Vielen Dank!

Filmkritik-to-go: Ein spannender Film mit einigen Längen. Vier Sterne von mir!

Sede vacante

Für manche überraschend, für andere nicht: Der Papst ist tot. Aufgrund der Sedisvakanz durch den Tod des Papstes, beruft Kardinal Lawrence das Konklave ein. Er muss dafür sorgen, dass ein neuer Papst gewählt wird. Über einhundert Kardinäle aus der ganzen Welt reisen an.

Die Wahl zieht sich hin und für manchen der Kardinäle wird es ungemütlich. Als endlich weißer Rauch aus dem Schornstein aufsteigt, ein neuer Papst also gefunden ist, gibt es für Kardinal Lawrence eine weitere Überraschung.

Regie, Drehbuch und Besetzung:

„Konklave“ ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Harris. Der Roman ist 2016 auf Deutsch beim Heyne Verlag erschienen.

Die Regie für den Film „Konklave“ aus dem Jahr 2024 führte Edward Berger, das Drehbuch stammt von Peter Straughan.

Die Besetzung des Films ist hochkarätig. In den Hauptrollen sind Isabella Rosselini als Schwester Agnes, Ralph Fiennes als Kardinal Lawrence, Stanley Tucci als Kardinal Bellini, Sergio Castellitto als Kardinal Tedesco, Lucian Msamati als Kardinal Adeyemi und Carlos Diehz als Kardinal Benitez zu sehen.

Filmmusik und Bühnenbild:

Der Soundtrack des Films, der massiv zur Spannung beiträgt, stammt von Volker Bertelmann. Neben der eigentlichen Filmmusik gibt es im Film aber auch noch viele weitere Geräusche, die Stimmung beeindruckt.

Die Stimmung beim Konklave wird auch durch Licht und Schatten geprägt: Man sieht schummrige Räume, Lange, dunkle Gänge und auf der anderen Seite auch helles Sonnenlicht.

Der Film wurde teilweise an Originalschauplätzen im Vatikan gedreht, so dass die Kulisse eindrucksvoll ist.

Die Kleidung der Schauspielerinnen und Schauspieler wirkte auf mich authentisch.

Witzig bzw. skurril sind mir die modernen Kaffeemaschinen in den Gästezimmern in Erinnerung geblieben und die Nonnen, die Turnschuhe tragen.

Filmplakat:

Auf dem Filmplakat ist die Hauptfigur des Films, Kardinal Lawrence (gespielt von Ralph Fiennes) zu sehen. Er verschmilzt mit einem großen schwarzen Kreuz und wirkt auf mich sehr nachdenklich. Neben ihm sind kleine Fotos weiterer Hauptfiguren zu sehen. Im Hintergrund sieht man den Vatikan. Es ist ein düsteres Filmcover, das neugierig auf den Film macht.

Fazit:

Wie ein Papst gewählt wird, ist hinlänglich bekannt. Dennoch war es für mich interessant, in „Konklave“ das ganze Procedere am Stück zu sehen, auch wenn sich durch die umfassende Darstellung durchaus Längen ergeben haben.

Es ist ein großes Event, und das Who is who der katholischen Kirche reist an, über einhundert Kardinäle. Da ich schon andere Filme, die sich mit der Papstwahl beschäftigen, gesehen habe, vermute ich, dass in „Konklave“ alles weitgehend realistisch dargestellt wurde.

Der Film dauert 120 Minuten. Bedenklich finde ich die Altersfreigabe, denn ich glaube nicht, dass Sechsjährige in der Lage sind, allen (zum Teil komplexen) Dialogen zu folgen.

Am interessantesten war für mich Kardinal Lawrence. Er erfährt viele Dinge, nicht alle sind angenehm und er muss mit diesem Wissen umgehen, auch wenn es ihn belastet. Von Anfang an ist klar, dass Kardinal Lawrence keine einfache Aufgabe zu bewältigen hat. Interessant ist seine Entwicklung: Erst ist er eher zurückhaltend und hadert mit sich selbst, dann wird er aber immer mutiger. Er muss unter allen Umständen die Wahrheit herausfinden, und dafür ist ihm am Ende fast jedes Mittel recht.

Der Druck ist groß, denn die ausgesperrte Allgemeinheit draußen wartet auf ein (Rauch-) Zeichen, den weißen Rauch, mit dem verkündet wird, dass der neue Papst gewählt wurde. Dieser Druck kommt glaubhaft rüber, genauso wie die Gefühle, die die Kardinäle haben, als sie eingeschlossen sind und wählen müssen. Druck, Neid, Zuneigung, Vertrauen und diverse andere Gefühle führen zu Streit, Intrigen und Allianzen.

Das Ende des Films, das natürlich hier nicht gespoilert werden kann, ist aufgrund einiger überraschender Wendungen beeindruckend. Das Ende entspricht weitgehend dem Ende des Buchs.

Mir hat bei diesem Film gefallen, dass die katholische Kirche (wenn auch versteckt) kritisiert wird, nicht aber der Glaube an sich. Bedenklich finde ich das in dem Film vermittelte Frauenbild: Die anwesenden Nonnen sollen sich um die Gästezimmer und die Kulinarik kümmern, aber ansonsten ihren Mund halten.

Empfehlung:

„Konklave“ ist sowohl als Roman als auch als Film keine leichte Kost. Die Handlung ist trotz der bereits erwähnten Längen spannend. Diese Filmkritik hatte mir Spaß gemacht!

Ich empfehle den Film „Konklave“ allen, die sich für politische Thriller mit einem starken Bezug zum Zeitgeschehen interessieren. Vier Sterne von mir!

Die Dauerleserin

 

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