Cover_Schattenbilder_Thumb300_zeigt einsamen Strand mit einem versteckten Haus

Schattenbilder (Rezension)

5 von 5 Sternen

Rice, Luanne | Edition M | 445 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 12. Juli 2022 | ASIN B09RQQHF51 | 1. Auflage
Thriller

 

Werbung/ Rezension: „Schattenbilder“ von Luanne Rice hat mir Edition M (Amazon Publishing) über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Dein größter Feind – so bekannt und gleichzeitig so unbekannt

Claire Chase ist Künstlerin. Sie stellt sogenannte Objektrahmen her und lebt an der amerikanischen Ostküste. Eines Tages wird sie in ihrer eigenen Garage überfallen. Kurz davor hat sie einen merkwürdigen Brief mit einer Warnung erhalten. Eigentlich glaubt Claire zu wissen, wer der Täter ist, aber es fehlen Beweise. Am gleichen Tag stirbt auch noch eine andere Frau in der Gegend bei einem Bootsunglück. Die Umstände des Unglücks sind mehr als dubios. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?

Claires Ehemann Griffin ist Staranwalt und beliebt in der Gegend. Und hat viele Unterstützende bei seiner Kandidatur für den Posten als Gouverneur in Connecticut. Aber Griffin hat eine dunkle Vergangenheit, und wegen seiner Kandidatur muss er alles daran setzen, dass niemand von dieser Vergangenheit erfährt.

Wem kann Claire überhaupt noch glauben? Auch die Polizei ist irritiert. Und dann gibt es da auch noch diesen The Last Monday Club, eine dubiose Vereinigung reicher Männer. Und wer sind diese „Meermänner“?

Claire versteckt sich im Wald in der Nähe ihres Hauses. Es geht ums reine Überleben und wenn sie je in ihr altes Leben zurückkehren will, muss der Täter gefasst und bestraft werden.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Schattenbilder“ zeigt eine Küste mit heftigem Wellengang. Da sich der Thriller überwiegend im Uferbereich abspielt, passt das Cover gut zum Buch.

Der Schreibstil von Luanne Rice hat mich überzeugt. Die vielen, relativ kurzen Kapitel (leider mit in meinen Augen nicht gelungenen Überschriften) sind sehr lesefreundlich und auch hilfreich, weil es viele Perspektivenwechsel gibt. Durch die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, kann man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen. Aber nicht nur das: Luanne Rice hat den Thriller auf eine unkonventionelle, dafür aber sehr interessante Art und Weise aufgebaut. „Schattenbilder“ beginnt mit einer brutalen Szene, dem Angriff auf Claire. Nachfolgend wird Schritt für Schritt entwickelt, warum es zum Angriff auf Claire kam. Man weiß von Anfang an mit ziemlicher Sicherheit, wer der Täter ist, und im Laufe des Buches wird dann nach und nach aufgeklärt, wie es zu der Tat kam.

Luanne Rice schafft es ganz wunderbar, Claires innere Kämpfe und ihre Ängste und Gefühle zu beschreiben, zum Beispiel:

„Die Angst ist ein Geschenk. Denn sie lässt mich wachsam sein. Und nur so kann ich überleben.“ (Kindle-Position 188)

Man versetzt sich nach und nach immer mehr in Claire hinein, dabei ist es förderlich, dass das Buch passagenweise in der Ich-Form geschrieben ist.

Fazit:

„Schattenbilder“ hat grundsätzlich einen überaus spannenden Plot. Dennoch weist das Buch leider gewisse Längen auf. Dies wird durch viele Emotionen, Reaktionen und Wendungen aber ein Stückweit kompensiert. Wer sich jedoch nicht nur für intelligente Ermittlungen interessiert, sondern auch an der Psyche von Tätern und Opfern, wird mit „Schattenbilder“ mehr als zufrieden sein.

Claires innerer Kampf wird in meinen Augen sehr überzeugend dargestellt. Leider sind manche Begleitumstände ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Erstaunlich finde ich, dass in „Schattenbilder“ Kindheitserinnerungen überaus positiv belegt sind. Normaler Weise ist es ja in Psychothrillern oftmals so, dass jemand in seiner Kindheit etwas Schlimmes erlebt, und dies ihn dann zum Psychopathen macht. In „Schattenbilder“ hingegen schöpft Claire Kraft aus ihren Kindheitserlebnissen.

Leseempfehlung:

Im Ergebnis ist „Schattenbilder“ für mich ein spannender, atmosphärischer Thriller, der einen auch nach dem Ende des Buches eine Weile nicht loslassen wird, unter anderem wegen solcher Sätze:

„… ich konnte die Musik des Meeres, des Strandes und der der Wälder, die mein Leben gerettet hatten, hören.“ (Kindle-Position 5617).

Ich vergebe für „Schattenbilder“ sehr gerne fünf Sterne und empfehle diesen Thriller sehr dringend allen, die Thriller mit Tiefgang mögen.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

„Schattenbilder“ wurde von Alcice von Canstein ins Deutsche übersetzt.
Diese Rezension habe ich heute auch in einem gleichen oder ähnlichen Wortlaut bei NetGalley und Amazon veröffentlicht.

 

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