eBitterwasser_Thumb300_zeigt reißenden Gebirgsbach mit Häusern im Hintergrund

Bitterwasser (Rezension)

4 von 5 Sternen

Ewald, Karina | Servus Verlag | 294 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 25. Mai 2022 | ASIN ‎ B09K1CR81F | 1. Auflage
Serie: Ein Bad-Gastein-Krimi | Band 1 | Bad-Gastein-Krimi

 

Werbung/ Rezension: „Bitterwasser“ vonKarina Ewald hat mir der Servus Verlag als persönliches Rezensionsexemplar vorab zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Zwischen den Seiten – Sabotage in Bad Gastein?!

Die Literaturwissenschaftlerin Carolin Halbach aus Düsseldorf nimmt eine Stelle als Bibliotheksleiterin in Bad Gastein, dem berühmten Kurort im Nationalpark Hohe Tauern, an. Schon kurz nach ihrer Ankunft gibt es während einer Feier anlässlich der Eröffnung des neuen Kulturzentrums einen Mord. Das Opfer ist Professor Hutter, der Chef der Bad Gasteiner Kurklinik. Die Ermittlungen der örtlichen Polizei ergeben, dass das Essen bei der Feier vergiftet war, und dass der Professor nur zufällig zum Opfer wurde.

Carolin, selbst eine passionierte Krimileserin, glaubt jedoch nicht an einen Zufall und beginnt, selbst zu ermitteln, was sich als nicht ganz ungefährlich erweist. Denn es gibt in dem beschaulichen Kurort schon ein paar Menschen, die sich merkwürdig verhalten, unter anderem die Witwe des Verstorbenen und einen vermeintlichen Wunderheiler. Und auch im behördlichen Umfeld geht vielleicht nicht alles rechtens zu. Im Zusammenhang mit dem neuen Kulturzentrum im Ort gibt es auch einige äußerst dubiose Machenschaften, hinter die Carolin erst nach und nach kommt. Die Menschen im Dorf wollen den Mord verdrängen und sind gegen Carolins Ermittlungen:

„Ich glaube, Sie lesen zu viele Krimis. (…) Bei uns im Dorf wird doch nicht gemordet.“ (S. 69)

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Bitterwasser“ zeigt den berühmten Wasserfall mitten in Bad Gastein. Dieser Wasserfall ist riesig, nach meinen eigenen „Ermittlungen“ beträgt die Wasserfallhöhe über 300 Meter, und das mitten in einem Ort. Angeblich soll das Gletscherwasser durch den Wasserfall ionisiert werden und sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Hat die Autorin vielleicht deswegen den Buchtitel gewählt, oder ist der Gin Tonic, um den es an mehreren Stellen im Buch geht, Inspiration für den Titel gewesen? Das Cover ist eigentlich in Schwarzweiß gehalten, weist aber einige wenige farbliche Elemente auf. Die Gestaltung ist typisch für die Cover der Alpen-Krimis vom Servus Verlag.

Die Autorin Karina Ewald hat einen flüssigen Schreibstil, das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen, oder auch gemächlich im Kurpark auf einer Bank mit dem tosenden Wasserfall als Geräuschkulisse – wie man will. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme, lesefreundliche Länge und prägnante Überschriften, die neugierig machen, zum Beispiel: „Stille nach dem Sturm“ (S. 61), „Kater im Taubenschlag“ (S. 129) und „Die Unschuld in Person“ (S. 265). Die Dialoge in „Bitterwasser“ sind überwiegend im österreichischen Dialekt geschrieben, aber auch für Piefkes gut verständlich, und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Fazit:

Jemand zieht aus beruflichen Gründen vom Norden in den Süden und erleidet einen Kulturschock. Diese grundlegende Idee wurde schon oft in Filmen und Büchern verarbeitet, und ich war gespannt, wie Karina Ewald dies in ihrem Krimi umsetzt. Die sympathische Hauptprotagonistin und selbsternannte Ermittlerin Carolin Halbach zweifelt immer wieder daran, ob die Entscheidung, von Düsseldorf in das Alpendorf zu ziehen, richtig war. Dies und ihr privates Geplänkel mit verschiedenen Personen, behindert sie teilweise bei ihrem Blick fürs Ganze. Trotz des äußerst angenehmen Schreibstils der Autorin habe ich einige wenige Längen (ein bisschen zu viel Katze, wenn ihr das Buch lest, werdet ihr verstehen, was ich meine!) und ein paar nicht ganz plausible Geschehnisse festgestellt.

Das Ende, das eigentlich spannend und überraschend war, kam für meinen Geschmack leider ziemlich abrupt daher, was ich schade finde. Dennoch war ich insgesamt gesehen sehr zufrieden mit diesem Krimi und werde definitiv noch weitere Fälle mit Carolin lesen.

Leseempfehlung:

„Bitterwasser“ ist das gelungene Debüt einer neuen Krimiserie mit der „Hauptermittlerin“ Carolin Halbach. Ich vergebe vier Sterne und empfehle „Bitterwasser“ allen, die gerne Regionalkrimis, insbesondere Alpen-Krimis lesen.

 

„Dann bist jetzt bald a echte Goschdeinerin!“ (S. 316)

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Mehr Infos und beeindruckende Bilder zum Bad Gasteiner Wasserfall gibt es hier.

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon, Thalia, Hugendubel, Lovely Books und Dussmann veröffentlicht.

 

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