Cover_Der Psychopath in mir_Thumb300_zeigt Abbildung eines menschlichen Gehirns

Der Psychopath in mir (Rezension)

4 von 5 Sternen

Fallon, James | Langen Müller Verlag | 292 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 18. Juli 2022 | ASIN B00TT74JIY | 1. Auflage
Sachbuch

 

Werbung/ Rezension: „Der Psychopath in mir“ von James Fallon hat mir der Langen Müller Verlag über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

„Findest du mich komisch?“ (Kindle-Position 2914)

Der Wissenschaftler James Fallon forscht auf dem Gebiet der Neurologie. Auf einmal stellt er anhand verschiedener Untersuchungen fest, dass er selbst wichtige genetische Merkmale eines Psychopathen hat. James Fallon bezeichnet diese Erkenntnis selbst als „witzig“ (Kindle-Position 738), aber so witzig ist das Ganze dann doch nicht, wie das Buch zeigt … James Fallon analysiert sich selbst und versuchte, gegen den Psychopathen in sich anzukämpfen.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Der Psychopath in mir“ wird dem explosiven Inhalt meiner Meinung eigentlich nicht richtig gerecht. Es hätte spannender gestaltet werden können. Die Farbgebung ist ansprechend.

James Fallon schreibt flüssig und überwiegend gut verständlich. An manchen Stellen im Buch schweift er leider dann doch sehr ab, verliert sich in Einzelheiten. Die im Buch verwendeten Abbildungen sind übersichtlich und gut gewählt, und das angehängte Literaturverzeichnis ausführlich und vielversprechend. Leider habe ich bei diesem Buch jedoch Materialien zur Veranschaulichung wie Tabellen, Diagramme, etc. vermisst. Gut hingegen fand ich die selbsterklärenden Kapitelüberschriften, die eine gute Orientierung im Buch erlauben.

Fazit:

„Der Psychopath in mir“ ist in erster Linie ein Sachbuch und weist infolgedessen auch eine relativ hohe Informationsdichte auf, die mich als interessierte Laiin leider teilweise überfordert hat. Auch wenn man sich für das Thema grundsätzlich interessiert, war das Buch dann leider doch ein wenig anstrengend zu lesen. Abgesehen davon hat der Autor meiner Meinung nach allen Respekt verdient, setzt er sich doch mit einem bedrohlichen und ernsten Thema in einer sympathischen Art und Weise auseinander. Der Schock muss groß sein: Man forscht über ein Thema und ist auf einmal selbst betroffen.

Leseempfehlung:

Ich persönlich habe in diesem Buch viele interessante Dinge aus dem Gebiet der Neurologie im Allgemeinen und über Psychopathen erfahren und werde den Begriff „Psychopath“ nun viel überlegter verwenden. „Der Psychopath in mir“ bietet jedoch meiner Einschätzung nach leider zu wenig für Experten, aber ein bisschen zu viel für interessierte Laien. Was nun? Routinierte Krimi-LeserInnen können aus „Der Psychopath in mir“ durchaus interessante Erkenntnisse ziehen, gerade, was das Thema „prosoziale Psychopathen“ betrifft. Man muss jedoch bereit sein, über für Laien teilweise zu komplizierten Überlegungen hinwegzusehen.

Zum Schluss noch zwei „Gänsehaut-Zitate“ aus „Der Psychopath in mir“:

„Psychopathen gibt es in allen menschlichen Gesellschaften. Kulturübergreifend sind etwa zwei Prozent der Bevölkerung psychopathisch.“ (Kindle-Position 2513).

„Viele von uns tragen Masken, damit sie unbehelligt durchs Leben kommen …“ (Kindle-Position 2528)

„Der Psychopath in mir“ kommt im Wesentlichen ohne reißerische, blutrünstige Schilderungen aus, aber ist deswegen nicht weniger gruselig als ein üblicher Thriller.

4 Sterne von mir.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

„Der Psychopath in mir“ wurde von Imke Brodersen ins Deutsche übersetzt.

Diese Rezension habe ich wortgleich oder ähnlich auch bei NetGalley und Amazon veröffentlicht.

 

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