Cover_Salzburger Männerherzen_Thumb300_zeigt Burg über Salzburg in Abenddämmerung

Salzburger Männerherzen (Rezension)

4 von 5 Sternen

Keferböck, Natascha | Emons Verlag | 378 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 23. Februar 2023 | ASIN B0BMM2SGJ8 | 1. Auflage
Serie: Raphael Aigner | Band 3 | Kriminalroman, Salzburg-Krimi

 

Werbung/ Rezension: „Salzburger Männerherzen“ von  Natascha Keferböck hat mir der Emons Verlag über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Mörderische Ermittlungen im Salzburger Land

Chefinspektor Raphael Aigner und sein Team ermitteln in Koppelried, einem fiktiven Ort in der Nähe von Salzburg. Ein Lokalpolitiker wurde ermordet, und brisanter Weise hart wohl ein Mitarbeiter Aigners die Nacht im Haus des Toten verbracht.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Salzburger Männerherzen zeigt die Burg über Salzburg in Abendstimmung. Während die Burg realistisch dargestellt ist, ist das Abendlicht eher irreal, alles in grellem Orange und Rosa. Von der Farbgebung her wirkt das Cover aber wunderschön und wäre mir im Laden auf jeden Fall aufgefallen.

Die Autorin Natascha Keferböck hat als Erzählform die Ich-Perspektive gewählt. Die gesamte Geschichte wird aus der Perspektive des Hauptprotagonisten Chefinspektor Raphael Aigner erzählt. Dies hat mir gut gefallen, weil es dem Buch eine sympathische Lebendigkeit verleiht. Der Schreibstil ist wegen der vielen Ausdrücke im Dialekt gewöhnungsbedürftig. Ich musste manche Sätze zweifach lesen und habe leider auch das Glossar am Ende des Buches erst zu spät entdeckt.

Ich kenne die Vorgängerbände nicht, aber ich kam trotzdem gut in den Fall hinein.

Fazit und Leseempfehlung:

So viel Lokalkolorit wie „Salzburger Männerherzen“ kommt in Kriminalromanen nicht so oft vor. Ich habe mich schnell in den Dialekt hineingefunden, aber wie bereits oben erwähnt, habe ich deutlich länger für die Lektüre dieses Buches gebraucht als üblich.

Die Autorin verwendet viel Energie daran, ihren Hauptprotagonisten Chefinspektor Raphael Aigner („Raphi“) zu porträtieren. Dies geht meiner Meinung nach deutlich zu Lasten einer sauberen, plausiblen polizeilichen Ermittlungsarbeit. Raphi ist ein wenig unstrukturiert, hat private Liebesnöte und stellt seine Führungsrolle im Polizeirevier infrage.

Aber er schreckt zum Glück nicht vor Selbstreflexion zurück, was ihn unglaublich sympathisch macht, finde ich:

„Ich springe unbeherrscht aus meinem Chefsessel, dass das Leder nur so kracht, und reiße die Tür ins Wohnzimmer auf. (…) Alle Blicke richten sich erstaunt auf mich, also fahre ich sofort mit der Stimme wieder etwas runter.“ (Kindle-Version, bei 28%)

Alles in allem hat mich „Salzburger Männerherzen“ gut unterhalten. Das Buch ist „zünftig“ geschrieben und interessant, wenn auch leider ein wenig unstrukturiert. Dass der Fall am Ende des Buches dann tatsächlich noch gelöst wurde, ist für mich ein reines Zufallsprodukt. Ich finde es schade, dass Ermittelnde aus Österreich oft so unorganisiert daherkommen. Natürlich mussten auch wieder Besserwissende aus Wien vorbeikommen und für Ordnung sorgen …

Und: Ich würde mir wünschen, dass der Verlag ausdrücklich darauf hinweist, zum Beispiel auf dem Buchrücken, wenn in einem Buch ganze Passagen in der jeweiligen Mundart geschrieben werden.

Ich empfehle „Salzburger Männerherzen“ allen, die österreichische Regionalkrimis mögen. Vier Sterne von mir.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei NetGalley, Amazon und Lovely Books veröffentlicht.

 

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