Cover_Zehn Gäste und ein Mord_Thumb300_zeigt altes Hotel mit weißem Oldtimer davor

Zehn Gäste und ein Mord (Rezension)

5 von 5 Sternen

Schlüter, Hauke | Dryas Verlag | 335 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 7. März 2022 | ASIN B09LHTPL4C | 1. Auflage
Serie: Ein Mehlos & Santow Krimi aus Wimbledon | Band 1 | England-Krimi

 

Werbung/ Rezension: „Zehn Gäste und ein Mord“ von Hauke Schlüter hat mir der Dryas Verlag  über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Von einer Keynote mit Todesfall, nervigen Drohnen und dem bösen Blick

Auf dem herrschaftlichen Landsitz Lansdowne Manor in Wimbledon findet ein Social Media-Event statt. Das Startup-Unternehmen Sphereglobe, das hier auch seinen Firmensitz hat, möchte sein neuestes Produkt, sogenannte Sphereglobes, vorstellen. Auch Joanna Santow und Kleos Henry Mehlos sind unter den Gästen. Doch genau in dem Moment, wo der CEO Craig Lloyd das Produkt zeigen möchte, kippt er tot um. Die taubstumme Joanna Santow und Kleos Henry Mehlos ermitteln – unkonventionell und nicht direkt mit der Zustimmung der örtlichen Polizei, der MET. Aus der Behinderung Joanna Santows ergibt sich eine besondere Form der Kommunikation, die im Buch auch geschickt verarbeitet wird. Mehlos spricht mit Santow in Gebärdensprache, und Santow antwortet schriftlich auf ihrem Tablet.

Scheinbar war beim Tod des CEO Gift im Spiel. Es gibt einige Verdächtige, doch verrät sich der wahre Mörder am Ende?

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Zehn Gäste und ein Mord“ ist düster und geheimnisvoll. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Hauke Schlüters Schreibstil ist erfrischend, nichts von der Stange. Immer wieder sind mir besondere Formulierungen aufgefallen, die mich zum Nachdenken angeregt haben, zum Beispiel:

„Wir leben in Netzen. Wir leben in Seifenblasen. Jeder in seiner eigenen. Und meistens verstehen wir die anderen nicht.“ (Kindle-Position 525)

Sowie:

„Seifenblasen steigen auf und schillern, haben dann aber leider die unschöne Angewohnheit, zu platzen.“ (Kindle-Position 3777)

Aber auch eine gewisse Ironie ist in dem Krimi zu finden, zum Beispiel:

„Könnte peinlich werden, oder Santow? Was meinen Sie?“ Dann stelle ich mich einfach taub. (Kindle-Position 1678)

Und:

Und ich habe auch kein schlechtes Gewissen. Sie? „Mitnichten. Wir tragen zur Klärung bei. Den Job mit dem schlechten Gewissen hat jemand anders.“ (Kindle-Position 3654)

Wie bereits erwähnt, ist Hauke Schlüters Schreibstil hervorragend. Darüber hinaus lohnt es sich aber auch unbedingt, sein Nachwort zum Buch zu lesen, in dem er unter anderem auch auf den altehrwürdigen Detection Club von 1928 eingeht.

Fazit und Leseempfehlung:

Noch ein Locked-Room-Krimi! Schon aus dem Klappentext geht hervor, dass der Täter oder die Täterin unter den Gästen der Veranstaltung sein muss. Ich habe eigentlich nichts Besonderes erwartet. Aber: Dieser Krimi hat mich überrascht. Vom Aufbau der Handlung und von der Ermittlungsarbeit her kann es „Zehn Gäste und ein Mord“ mit jedem Agatha Christie-Krimi aufnehmen. Dieser Eindruck wird natürlich auch noch durch den Ort des Geschehens verstärkt. Da findet beispielsweise schon mal eine Art Verhör in einer alten Bibliothek mit der entsprechenden Beleuchtung statt.

Der Showdown am Ende, bei dem als ungeduldige/r Lesende/r endlich, endlich erfährt, wer für das Verbrechen verantwortlich ist, nachdem man mehrere Male in die Irre geleitet wurde, erinnert an das Ende von „Mord im Orient-Express“. Aber das macht rein gar nichts.

„Zehn Gäste und ein Mord“ ist für mich ein Highlight des diesjährigen Buch-Frühlings und ein Muss für alle Fans englischer Krimis. Obwohl – so viel darf ich bestimmt verraten – der Autor in Frankfurt lebt, hat er einen lesenswerten Krimi im englischen Stil geschrieben. Hierfür vergebe ich sehr gerne 5 Sterne!

Anagramme können wichtig sein, Mehlos. „Elementar, Santow.“ (Kindle-Position 2367)

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Diese Rezension habe ich mit einem ähnlichen Wortlaut auch auf der Verlagsseite sowie bei NetGalley, Amazon, Thalia und Hugendubel veröffentlicht.

Auf der Homepage des Autors gibt es Einiges zu entdecken, es lohnt sich!

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen