Cover_Ausgeträllert_Thumb300_zeigt Treppenaufgang im Wiener Opernhaus, sehr düster

Ausgeträllert (Rezension)

4 von 5 Sternen

Rauter, Anja | Servus Verlag | 288 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 17. Mai 2023 | ISBN 978-3710403248 | 1. Auflage
Serie: Ein Wiener-Opern-Krimi | Band 1 | Regional-Krimi, Wien-Krimi, Wiener-Opern-Krimi

 

Werbung/ Rezension: „Ausgeträllert“ von Anja Rauter hat mir der Servus Verlag schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.

Blut ist im Schuh

Im mondänen Wiener Opernhaus stirbt am Abend nach einer Vorstellung die Operndiva Francesca Cuttolini. Der Vorfall sieht zunächst eher nach einem unglücklichen Unfall aus, aber Samantha Sauer, die als Immobilienmaklerin tätig ist und nebenberuflich untreue Ehemänner beschattet, hat kurz vor Francescas Tod einen heftigen Streit in den Gängen des Opernhauses mitbekommen. Sie und ihre illustre Frauenclique ermitteln privat und kommen dabei dem Täter gefährlich nahe.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Ausgeträllert zeigt einen Treppenaufgang im Wiener Opernhaus. Das Cover ist überwiegend in Schwarzweiß gehalten, allein der rote Teppich auf der Treppe ist in Farbe. Das Coverbild wirkt auf mich düster und geheimnisvoll.

„Ausgeträllert“ ist Anja Rauters erster Wien-Krimi. Als ich dies noch nicht wusste, hatte ich den Eindruck, dass es zu diesem Buch schon diverse Vorgängerbände gibt, so selbstverständlich werden die Ermittlungen und die Ermittelnden in diesem Buch beschrieben. Man merkt an vielen Stellen, wie sehr die Autorin Wien liebt.

Im Umschlag des Buches, das übrigens einen schönen roten Papierschnitt hat, ist vorne und hinten jeweils eine Karte der Wiener Innenstadt. Insgesamt macht das Taschenbuch einen hochwertigen Eindruck.

Anja Rauters Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen, und mir persönlich sind keinerlei Längen aufgefallen. Die Spannung im Buch wird durch die gewählte Ich-Form und die relativ kurzen Kapitel noch zusätzlich verstärkt.

Herzallerliebst (mir fällt leider keine andere passende Bezeichnung ein!) findet ich die Sprüche zu Beginn jedes Kapitels. Diese Sprüche sind mit Bedacht ausgewählt und treffen an vielen Stellen sozusagen den Nagel auf dem Kopf.

Fazit und Leseempfehlung:

„Ausgeträllert“ kommt vom deutschen Nomen „Geträller“ und dies hat laut Duden durchaus eine eher abwertende Bedeutung. Der Regionalkrimi spielt gut zur Hälfte im Milieu des berühmten Wiener Opernhauses und wirft alles in allem kein allzu gutes Licht auf die Menschen, die dort arbeiten.

Der zweite große Handlungsstrang im Buch beschäftigt sich mit der Familie Sauer, zu der auch die Hauptprotagonistin Samantha Sauer gehört. Anders als in anderen vergleichbaren Krimis hat mir hier das ganze „Familien-Drumherum“ ausgesprochen gut gefallen. Nur die Beschreibung des Bürojobs hätte man sich meiner Meinung nach eher sparen können, und auch das eine oder andere Wortspiel mit den Decknamen wirkte eher verkrampft als lustig.

Nach mehreren erfolglosen Ermittlungsversuchen nimmt das Buch am Ende deutlich an Fahrt auf und endet dann in einem veritablen Showdown, der mich zwar inhaltlich, aber leider nicht von der Umsetzung her überzeugen konnte. Der Schreibstil im Rest des Buches war deutlich besser.

Ich vergebe für „Ausgeträllert“ vier Sterne und empfehle diesen „Wiener Opern-Krimi“ sehr dringend allen Wien-Fans sowie allen, die es werden wollen.

Die Dauerleserin

Anmerkungen:

Meine Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Amazon, Lovely Books und  Thalia veröffentlicht.

 

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