Gesichtersammler (Rezension)
Holm, Ana | Selfpublisherin | 304 Seiten | Taschenbuch
Erschienen : 1. September 2023 | ISBN 978-3757584016 | 2. Auflage
Cologne-Thriller, Psychothriller
Werbung/ Rezension: „Gesichtersammler“ von Ana Holm hat mir die Autorin im Rahmen einer Verlosung bei Lovely Books als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.
Rezension-to-go: „Gesichtersammler“ ist ein außergewöhnlicher Psychothriller mit Gänsehaut-Garantie. Vier Sterne und eine ernstzunehmende Triggerwarnung von mir!
Vogelmasken und menschliche Abgründe
In Köln ereignet sich eine brutale Mordserie. Die Opfer sind schlimm entstellt: Statt ihres eigenen Gesichts hat man ihnen eine Vogelmaske aufgesetzt. Merle Gorski und ihr Kollege Robert Hillmann ermitteln in ihrem ersten gemeinsamen Fall.
Die Ermittelnden haben nicht viel Zeit, denn weitere Frauen werden vermisst, und auch für Merle und Robert wird es richtig gefährlich.
Achtung, Triggerwarnung: Dieser Psychothriller enthält einige wirklich brutale und grausame Szenen. Insbesondere die detaillierten Beschreibungen der Opfer sind nichts für Zartbesaitete!
Cover und Schreibstil:
Das Cover von „Gesichtersammler“ zeigt eine rote Abbildung auf tiefschwarzem Hintergrund. Bei der Abbildung muss man zweimal hinschauen, dann erkennt man mit Grausen, was dort dargestellt ist: eine intakte und daneben eine sich auflösende Vogelfedermaske. Man versteht dieses Cover tatsächlich erst richtig, wenn man das Buch gelesen hat, was sicherlich eine der Stärken dieses Buches ist.
Die Autorin Ana Holm verfügt über einen außergewöhnlichen Schreibstil. Es wird nicht lange gefackelt, schon auf den ersten Seiten gibt es den ersten Mord, und so rasant geht es auch weiter. Dabei werden wirklich grausame Details erschreckend nüchtern geschildert, und man kann sich alles gut (teilweise zu gut) bildlich vorstellen. Obenstehend findet ihr daher eine Triggerwarnung. Wer meine Rezensionen kennt, weiß, dass ich nicht oft eine Triggerwarnung hinzufüge … Die Spannung im Buch wird durchweg aufrechterhalten, unter anderem auch durch die größtenteils recht kurzen Kapitel. Ehrlich gesagt, fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Insgesamt gesehen verschwendet die Autorin nicht viele Worte für unnütze Nebenhandlungen – etwas, was man sich bei vielen anderen Büchern des Genres wünschen würde.
Fazit und Leseempfehlung:
„Gesichtersammler“ ist ein brutaler Psychothriller und definitiv nichts für schwache Nerven. Die beiden Hauptermittelnden Merle Gorski und Robert Hillmann kommen authentisch und auch überwiegend sympathisch rüber. Sie müssen sich aber als Team erst noch finden. Die Beziehung zwischen den beiden ist sicherlich eine spannende Sache, die man bei den zu erwartenden Folgebänden im Auge behalten sollte.
„Gesichtersammler“ ist ein spannender und gut durchdachter Psychothriller, bei dem sich die Geister jedoch scheiden werden. Es gibt einige wirklich sehr brutale Szenen, und das Ende ist zwar richtig spannend und originell, aber bei eingehender Betrachtung dann doch leider nicht realistisch genug. Bemerkenswert bezüglich des Endes ist jedoch, dass es sich nicht um ein klassisches Ende handelt, denn das Ende vollzieht sich in mehreren Stufen: Man denkt, die Geschichte ist zu Ende, und dann kommt noch etwas. Bemerkenswert, wie gesagt.
Ich hoffe auf eine Fortsetzung dieser Serie, würde mir aber etwas mehr Realitätsnähe wünschen. Abschließend noch ein echtes Gänsehaut-Zitat aus diesem Buch:
„… im Park schien die Zeit still zu stehen. Der Sammler schritt vorsichtig über den Rasen bis zur ersten Parkbank und setzte behutsam seine Last ab. ‚Leicht wie eine Feder.‘ Er lächelte sanft.“ (Taschenbuch, S. 27)
Ich vergebe für „Gesichtersammler“ vier Sterne und empfehle das Buch allen Psychothriller-Fans!
Die Dauerleserin
Anmerkungen:
Diese Rezension habe ich im gleichen oder ähnlichen Wortlaut auch bei Lovely Books und Amazon veröffentlicht.