Automaton (Rezension)
Glanz, Berit | eBook Berlin Verlag | 240 Seiten | eBook Kindle
Erschienen : 25. Februar 2022 | ASIN B09HXJBSRV | 1. Auflage
Gegenwartsroman, Roman
Werbung/ Rezension: „Automaton“ von Berit Glanz hat mir der eBook Berlin Verlag über NetGalley als persönliches Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Ich versichere, dass meine Meinung zu diesem Buch rein subjektiv ist und durch die kostenfreie Überlassung des Rezensionsexemplars nicht beeinflusst wird.
Es ist nicht alles so (schlimm) wie es scheint
Die eine Hauptprotagonistin (Tiff) ist eine junge, alleinerziehende Mutter in Deutschland mit einer massiven Angststörung, die sich mit schlecht bezahlten „Klickworker-Jobs“ über Wasser hält. Die andere Hauptprotagonistin ist Stella, eine ältere Mitarbeiterin einer Suppenküche in San Francisco, die schon Einiges im Leben durchgemacht. Unter anderem hat Stella auf einer Cannabis-Plantage gejobbt. Durch gewisse Umstände führt das Leben diese beiden Frauen zusammen. Alles fängt damit an, dass Tiff bei ihrer Bildschirmarbeit glaubt, einen Mord beobachtet zu haben. Sie aktiviert ihr virtuelles Netzwerk. Und das Ende ist nicht so böse, wie man es eigentlich aus Erfahrung befürchten müsste.
Cover und Schreibstil:
Die Bedeutung des Covers von „Automaton“ hat sich bis ganz zum Ende des Buches für mich nicht erschlossen. Ich dachte wegen der Schmetterlinge zunächst an die Sache mit dem einen Flügelschlag … so ganz ist es nicht so. Lasst euch überraschen. Genauso, wenn ihr unbedingt wissen wollt, was „AutobIDs“ und „Krustenpralinen“ sind.
Der Schreibstil von Berit Glanz ist abwechslungsreich und spannend. Das Zuendelesen des Buches hat mir besonders viel Spaß gemacht, nachdem ich die Autorin bei einem überzeugenden Interview bei der digitalen Version der Leipziger Buchmesse kennen lernen konnte. Hier könnte ihr meine Eindrücke vom Interview nachlesen.
Fazit und Leseempfehlung:
Mit „Automaton“ ist der Autorin Berit Glanz meiner Meinung nach ein wahres Meisterstück gelungen. Auf nur 240 Seiten schafft sie es, die beiden umfangreichen Handlungsstränge zunächst aufzubauen und dann am Ende zu verknüpfen. Ich hatte dies geahnt bzw. gehofft, aber dass es ihr dann wirklich gelingt – einfach nur toll! „Automaton“ ist ein geradezu dramatisches Gesellschaftsbild. Ganz wie im richtigen Leben sind Verzweiflung, Hoffnung, Angst und Freude ganz dicht beieinander. Und was haben die Themen fortschreitende Digitalisierung einschließlich KI und der Umweltschutz damit zu tun? Diese Frage beantwortet dieses wichtige Buch. „Automaton“ ist irgendwie eine Art Krimi, aber es steckt noch viel, viel mehr dahinter.
Ich vergebe 5 Sterne und empfehle „Automaton“ allen, die es bis jetzt verpasst haben, diese außergewöhnliche Autorin unserer Zeit kennengelernt zu haben.
Die Dauerleserin
Anmerkungen:
Diese Rezension habe ich in einem ähnlichen Wortlaut am 26.03.2022 auch bei NetGalley, Amazon, Thalia und Hugendubel veröffentlicht.